Wall of Folk & blanke Brüste
… waren nur einige der Attraktionen beim gestrigen FIDDER’S GREEN-Konzert in der vollen ((szene)) Wien. Dazu gab es noch Späßchen von Frontmann Albi, BLUE MAN GROUP-esques Sologetrommel und ein Bandcrowdsurfing der höchsten Güte.
Vor all diesen schönen Highlights durften LIVING LÂCHE aus heimischen Gefilden den Anheizer spielen. Mit rustikalem Alm-Charme, Selbstironie und beachtlichem Anhang im Schlepptau nutzten die sechs Lederhosen- und Dirndl-Punks ihre Spielzeit, um dem österreichischen „Folk“ – auch genannt Volksmusik – die nötige Irish/Celtic Folk-ige Coolness einzudreschen. So kam es dann auch mal vor, dass zu einem Song über gegenseitigen Fellatio mitgepogt wurde. Mission also mehr als gelungen!
Was im Anschluss folgte, war eine bombenfeste Erinnerung, warum ich mich vor etlichen Jahren in FIDDLER’S GREEN verliebt habe. Irisch angehauchter „Speed Folk“ mit genug Druck und Energie, um gegen langweilige Genrekonventionen anzukämpfen, der besonders vor einem mitfeiernden Publikum zu Höchstleistungen aufläuft. Während beim vergangenen Mittelalterspektakel aufgrund des Exotenstatuses („Folk Punk bei einem Mittelalterrock/-metalfest?“) die generelle Publikumsbeteiligung etwas litt, so trumpften die sechs Mittelfranken in der gestopften ((szene)) vollends auf. Belohnt wurden sie dafür mittels barbusigen Konzertbesuchern beiderlei Geschlechter.
Setlistmäßig war auch alles vertreten, was das Folk Punker-Herz höherschlagen lässt. „Sporting Day“, „Queen of Argylle“, das obligatorische „Folk’s Not Dead“ und das antike „Donkey Riding“ (samt kollektivem Schulternreiten) – you name it, they played it!
Die patentierte Wall of Folk sorgte dabei ebenso für gute Laune, wie das exzessive Mengenbad, zu dem sich die FIDDLER hinreißen ließen.
Was bleibt am Schluss noch zu sagen? FIDDLER’S GREEN kamen, feierten zum Abschluss der Winners & Boozers Tour eine fantastische Party und blieben sogar noch für ein paar Autogramme – ein perfekter Abend also, den man ruhigen Gewissnes wiederholen sollte!
via Markus Wetzlmayr | WET-photo.at