Casper – „Hinterland“ Tour 2014

„Das ist kein Abschied, denn ich war nie willkommen“ – diese Zeile aus Caspers Album „Hinterland“ war wahrlich nicht zutreffend auf das, was am Montagabend im Linzer Posthof abging. Der restlos ausverkaufte Saal ging nämlich ab, wie man es in den letzten Jahren überhaupt noch nie gesehen hatte.

Support für die Österreich-Shows von Casper kam von den Jungs von Bilderbuch. Die sind ja auch seit „Maschin“ in schwindelerregende Höhen geschossen und gaben in ihrem gut halbstündigen Set ihre Hits zum Besten. Sänger Maurice, stilecht in einem wohl nur an ihm gutausshenenden Hemd auf der Bühne stehend, wurde dabei nicht müde zu betonen, dass Bilderbuch auch aus Oberösterreich sind. „Maschin“ war einer der Tracks, bei welchen sie auch beim Publikum sichtlich am meisten Anklang fanden .

Was danach folgte, kann man in einem Wort so beschreiben: Ausnahmezustand. Spätestens als Casper samt Band die Bühne betrat und die ersten Takte von „Im Ascheregen“ erklangen, gab es kein Halten mehr. Von der ersten bis zur letzten Reihe wurde getanzt, gesprungen, und teilweise sogar gemosht. Alte Tracks streute Casper ebenso ein, und spätestens der Evergreen „So perfekt“ drückte dem Konzert den Stempel auf. Außerdem erwähnenswert und von Casper sehr sympathisch: den Auftritt in Linz absolvierte er in einem WITHERS T-Shirt – einer Linzer Underground-Band. Vielleicht eine Hommage an Caspers Ursprünge – die unter anderem in diesem Bereich liegen, in jedem Fall aber eine gelungene Geste. Da sei ihm auch das etwas eigenwillige „Jambalaya“ verziehen, welches die Abrissparty aber nicht schmälerte. Casper ist in Linz sicher auch ein weiteres Mal herzlich willkommen!

Text: Christoph Thorwartl
Fotos:
Julia Dresch

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.