Temples: Sun Structures

Man nehme ein bisschen Tame Impala, vermische es mit den frühen Pink Floyd, nehme ein bisschen Beatles dazu, und voila, man hat die wohl bemerkenswerteste Platte des Jahres am Start! Temples, eine vierköpfige Band aus Kettering in den englischen Midlands sind wohl ein heißer Kandidat auf den Aufsteiger des Jahres. 

Mit „Sun Structures“ haben die vier Jungs, die nicht nur optisch den Geist der 1960er Jahre vermitteln, ihr lang erwartetes und nicht minder gehyptes Debutalbum am Start. Das kann man entweder ganz konventionell auf CD, oder, für die Haptiker unter den Musikliebhaberinnen, auf einer großartigen 180g-Doppel-Vinyl erwerben. Und die Investition ist mehr als gut angelegt, wird man doch von den 12 Tracks derart in den Bann gezogen, dass man nach dem Zuhören mit einem „Wow“ sitzen bleiben muss.

„Shelter Song“ als Opener ist, wie erwähnt, ein 1960er-Track im Jahr 2014. Oder: „Lucy in the Sky with Diamonds“ transportiert in unsere heutige Zeit. Das dazugehörige Video tut sein übriges dazu. Weitere Anspieltipps sind „Mesmerize“, das eher in heutige Alternative-Richtungen vorprescht, und sich angenehm eindringlich in die Ohren hineinbohrt. Und spätestens wenn man „Sun Structures“, den namensgebenden Track, einige Male gehört hat, wird man wissen, warum Temples in Großbritannien aktuell so gehypt werden. Shows gemeinsam mit Größen wie den Arctic Monkeys und den Pixies zeugen davon. Und zum Dahinschmelzen sei an dieser Stelle noch „Colours to Life“ empfohlen.

Das Debutalbum „Sun Structures“ offenbart, wohin die Reise im Britpop gehen wird. Die Zukunft scheint einmal mehr in der Vergangenheit zu liegen, und Psychedelic ist noch immer nicht tot. So lange diese neuen Veröffentlichungen so klingen wie „Sun Structures“, das auf dem Label mit dem passenden Namen „Heavenly Records“ veröffentlicht wurde, ist die Vergangenheit dabei mehr als willkommen. Temples sind mit diesem Album aber schon im März ein heißer Anwärter auf das Album des Jahres, und nicht zu unrecht „Album of the Month“ im renommieren Rough Trade Store in London geworden!

Die Bewertung der subtext.at-Redaktion:
5/5 Punkte

 

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Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.