Linzer Klangwolke 2014 – Donau(walzer) deluxe!

Unter dem Thema „Die Donau lebt“ stand die Linzer Klangwolke 2014, welche auch heuer wieder 90 000 Menschen in den Donaupark vor das Brucknerhaus lockte. Statt auf fliegende Lokomotiven setzte man heuer passend zum Thema ganz klassisch auf die Bootsfahrt. Verschiedene Linzer Schiffe bildeten schwimmende Bühnen für die darauf spielenden (Live-) Bands – einfach, aber wirkungsvoll.

Mit dem Donauwalzer in voller Länge aus einem überdimensionalen (natürlich auch schwimmenden) Grammophon begann die Inszenierung, für die sich heuer Tom Roeder verantwortlich zeigte. Nach und nach traten dann, immer mit einem Text verbunden, einzelne Bands auf ihren schwimmenden Bühnen auf und wieder ab – der Schwerpunkt lag heuer definitiv eher auf der musikalischen Komponente. Musikalisch hörte man vor allem eher osteuropäisch angehauchte Bands, aber auch beispielsweise ein Blasorchester oder ein Jazz-Quartett.

Betont einfach gehalten wurden die schwimmenden Bühnen – also die Schiffe: nur wenige waren mit viel mehr als Lampions und Lichterketten geschmückt, ein Frachtschiff beherbergte zudem noch ein paar pyrotechnische Spielereien – aber wie gesagt alles sehr einfach. Ob diese Einfachheit wirklich das Wesentliche in den Mittelpunkt rücken sollte, oder ob es an finanziellen Gründen lag, sei dahingestellt. Jedoch musste man in diesem Jahr wegen budgetären Engpässen zusätzlich zum Titelsponsor auch noch einen presenting-Sponsor hinzunehmen. Auch akustisch wurde scheinbar gespart – so waren vor allem im oberen Teil des Donauparks viele der auftretenden Gruppen eher schlecht bis gar nicht zu hören.

Sah die Pyrotechnik anfangs auch nach einem Sparprogramm aus, wurde dieser Vorwurf aber spätestens nach der gefühlt dreißigsten Wiederholung des Donauwalzers relativiert. Natürlich war das opulente Feuerwerk auch heuer ein optischer Höhepunkt – wenngleich doch ein Großteil des Publikums nach dessen Beendigung den Donaupark wieder verließ, obwohl die Klangwolke eigentlich noch nicht wirklich beendet war. Stichwort Donauwalzer: auch wenn dieser vermutlich den roten Faden bilden sollte, kann man es mit Wiederholungen wohl auch etwas übertreiben.

Nachdem in den letzten Jahren oftmals die Musik zugunsten der Visualisierung in den Hintergrund rückte, wurde die Klangwolke 2014 wieder einmal ihrem Namen als Klang – Wolke gerecht. Außerdem wurde bewiesen, dass es keine opulenten Laserspektakel braucht um dem Auge etwas zu bieten – auch mit verhältnismäßig einfachen Mitteln ist eine schön anzusehende (und in diesem Jahr vor allem anzuhörende) Klangwolke möglich.


Fotos: Christoph Thorwartl