Egal wie voll der Saal ist – Maxïmo Park gab alles!

Ein leider nur mäßig gefüllter Raum wurde am Montagabend von den Indierock-Legenden Maxïmo Park besucht. Diese ließen sich trotz eher zurückhaltender Zuschauer ihre Show nicht nehmen und zogen ein Entertainmentprogramm vom Feinsten durch. Sowohl musikalisch als auch mit Tanzmoves, die wohl locker als Fitnessprogramm durchgehen. Natürlich kam das Witzeln mit dem Publikum nicht zu kurz.

Eröffnet wurde der Abend von kanadischen Indiepopband His Clancyness. Eine Band, die eindeutig mit dem Hipstergen infiziert worden ist und zu viert in schrulligen Hemden und mit Moustache auf der Bühne performten. Mit nettem (ich wurde zwar gewarnt dieses Wort nicht zu verwenden, allerdings ist es bei dieser Band zu passend) Sound versetzten sie das anfangs noch zögerliche Publikum langsam ins Wippen. Keine Band, die man noch nie zuvor in irgendeiner Form gehört hat, aber trotzdem eine gute Einstimmung, die noch einmal bereits verflogene Sommergefühle aufleben lässt.

Dann kam nach langem Warten und ein paar ‚wos is den los‘-Ausrufen endlich der ersehnte Hauptact auf der Bühne und wurde mit Jubel empfangen. Der Sänger Paul Smith betrat mit Stil die Bühne, was, wie Maxïmo Park Fans wissen, nur bedeuten kann, dass er einen eleganten Tweed-Anzug anhatte. Auch der unverkennbare Hut dufte nicht fehlen. Eher ruhig startete die Band mit dem Song ‚Leave This Island‘ aus dem neuen und generell leicht melancholisch angehauchten Album ‚Too Much Information‘. Doch danach ist es vorbei mit der Ruhe. Es wird eine heiße Nummer nach der anderen angestimmt und Paul Smith übertrifft sich wiedereinmal selbst.
Teils wie ein Roboter auf Ecstasy, dann wieder mit dem Mikroständer herumwirbeln, als sei es die schönste Dame der Welt  – wobei ich mir nicht sicher bin, ob die besagte Mikrodame alle Tanzmoves überleben würde. Auch einen Hüftschwung, der wohl sogar Shakira vor Neid erblassen lässt, ist für den Sänger mit der charismatischen Stimme keine Schwierigkeit.  Basicdeutsch wurde brav erlernt und so konnte auf sympathischste Art und Weise mit dem Publikum kommuniziert werden.
Höhepunkt des Abends: der wohl bekannteste Song ‚Apply Some Pressure‘. Generell muss man allerdings sagen, dass es unendlich schade war, dass bei einer live derart grandiosen Band nicht einmal der mittlere Saal gefüllt werden konnte, die Gäste sich teilweise sogar bei minimalen Tanzbewegungen blöd vorkamen, und daher die Stimmung nicht richtig ausgelassen war. Und mehr motivieren als die geschätzten Herren von Maxïmo Park kann man das Publikum wirklich nicht!

Foto: Christoph Thorwartl

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