Augustines: das Konzert des Jahres ?
Montagabend, kalt ist es – eigentlich die denkbar schlechtesten Voraussetzungen für ein gelungenes Konzert. Wer allerdings diesem Irrglauben verfiel, der wurde am Montag im Linzer Posthof durch die New Yorker Shooting-Stars „Augustines“ eines besseren belehrt.
Support an diesem Abend kam von den „Arkells“. Hm, den Namen kennt man doch von wo? Ja, richtig, vor ein paar Jahren habe ich sie schonmal gesehen, damals im Vorprogramm von Billy Talent. Auch auf EA Sports NHL-Serie haben sie sich 2013 schon mit dem Song „Whistleblower“ verewigt. Einiges an Routine bringen sie also schon mit. Schade eigentlich, dass sie erst kurz vorher auch im Programm beworben wurden. Hörenswert sind sie nämlich auf alle Fälle. Die Kanadier brachten den für montägliche Verhältnisse gut gefüllten Posthof schon früh am Abend in Stimmung.
In die richtige Stimmung für ein Konzert, das dem Titel „Konzert des Jahres“ gefährlich nahe kommt. Die Rede ist von den Augustines. Billy McCarthy, Rob Allen und Eric Sanderson räumten danach so richtig auf. Anfangs noch leicht skeptisch, als „Chapel Song“ relativ früh gespielt wird, wird relativ schnell klar, dass das wohl eher ein dramaturgisches Feature denn ein Fauxpas war. Die unverwechselbare Stimme, die auch jede noch so absurde Tonleiter mühelos meistert, und vier Musiker (samt Gast-Trompeter), die sichtlich Spaß auf der Bühne haben. Einzig und allein der Roadie dürfte wohl die ärmste Sau der ganzen Tour sein – dafür darf er dann auch mal zum Bass greifen, wenn er nicht gerade Monitorboxen und Amplifier wieder aufrichten muss oder Ventilatoren vor ihrer Zerstörung retten darf. Die Vielseitigkeit der Augustines wird dann zum Schluss nochmal deutlich sichtbar: Encores werden im Publikum gespielt – Poetry-Slams würden von ihnen ebenso mühelos gemeistert – und spätestens bei „Weary Eyes“ hat man das Gefühl, einem wahrlich magischen Moment beizuwohnen. Danach verabschiedeten sich die sympathischen New Yorker von ihrem einzigen Österreich-Gig – nicht ohne nochmals die Bude zu rocken. Auf viele weitere Termine!
Fotos: Christoph Thorwartl