Farewell Dear Ghost @ Sargfabrik: Schöne Musik für schönen Zweck
Letzten Samstag wurde im Rahmen des Charity-Konzertabends „Wientegration“ zugunsten des Projekts Caravan des Wiener Integrationshauses in der Sargfabrik schöne Musik gemacht. Die vier Mannen von Farewell Dear Ghost lieferten dem vorwiegend jungen Zuhörern ein großartiges Konzert. Vom ersten bis zum allerletzten Ton. Da war es mehr als nur verständlich, dass es selbst nach diesem noch lautstark „Zugabe“ aus dem Publikumsraum erschallte.
Wientegration ist eine gute Sache und zwar in Mehrfacher Hinsicht: Zunächst einmal wird auf ein zeitlos wichtiges Thema auf eine zeitlos schöne Art und Weise in den Mittelpunkt gestellt. Außerdem wird mit dem Reinerlös das Projekt Caravan des Wiener Integrationshauses unterstützt. Und die Organisatoren, die Schüler der HLTW Wien 13, hatten noch dazu eine wirklich geniale Party.
Als Support fungierte Lovecat alias David Haering, der mit seinem Strahlelächeln schon alle vorhandenen Sympathiepunkte einheimste, bevor auch nur irgendein klangvoller Klang seinerseits erklang. Als sie es dann taten, wurde der Electro Surf Pop der Ein-Mann-Band nicht nur bis zum sprichwörtlichen, sondern auch bis zum tatsächlichen Umfallen mit verschiedensten Tanzakrobatik-Verbiegungen gefeiert. Und spätestens mit den liebevoll gestalteten Visuals im Hintergrund war klar, dass man es hier mit einem Künstler zu tun hat, der all seine Liebe und Herzblut in diese Band steckt. Mit dementsprechenden Applaus wurde dieser dann auch nach seinem gelungenen Auftritt von der Bühne verabschiedet.
Einmal kurz ab- und umgebaut, eine schnelle „Des pock ma“-Umarmung hinter dem Vorhang und dann startete die heiß ersehnte musikalische Darbietung von Farewell Dear Ghost. Und wie sollte es auch anders sein: Es war großartig. Als wahrscheinlich einziges subtext.at-Redaktionsmitglied, das es immer irgendwie fertig gebracht hatte nicht in den Live-Genuss dieser Band zu kommen, war ich vollkommen hin und weg. Und ich war mit absoluter Sicherheit nicht die einzige Person, der es so erging.
Das Debütalbum We Colour the Night versprach schon sehr viel und zeigte eindrucksvoll, dass diese vier Mannen wirklich sehr gut wissen, was sie tun. Nicht nur mit ihren jeweiligen Instrumenten, sondern auch miteinander. Wenn man von einer Schallplatte schon so dermaßen begeistert ist, rechnet man ja grundsätzlich nicht damit, dass dies in Konzertform noch zu überbieten ist. Hätte man aber sollen. Jedes Lied, jeder Takt, jede einzelne Note versetzte einen in Staunen und man fragte sich permanent, warum denn Farewell Dear Ghost noch nicht mindestens einmal weltberühmt sind. Dennoch stachen besonders der Opener und der damit – nicht nur namentlich – einhergehende Abschluss des Albums Demons I und Demons II hervor. Bei letzterem stand der Kopf, das Herz und der Sänger der Band, der Steirer Philipp Szalay, mit einem gar ominösen Instrument und seiner einzigartigen Stimme alleine auf der Bühne und verursachte reihenweise Gänsehaut. Etwas ungewohnte, aber nicht minder geniale Töne schlug die Viererkonstellation in der Zugabe an, als sie einen (vermutlich) neuen Song vorstellten. Härter, schneller, aber immer noch unverkennbar Farewell Dear Ghost. Ein würdiger Abschluss für einen durchwegs wunderklangerfüllten Abend.
Farewell Dear Ghost
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Lovecat Offizielle Website: www.iamlovecat.com
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