Gregor Meyle eroberte den Posthof

Gregor Meyle präsentierte sein neues Album „New York“ im ausverkauften Posthof in Linz. Das Konzert am Donnerstag stellte sich als ein etwas anderes Singer-Songwriter-Konzert heraus.

Wem der Name Gregor Meyle nichts sagt, hält wahrscheinlich nicht allzu viel von deutschen Castingshows oder der Meinung von Xavier Naidoo. Denn diese zwei Faktoren waren für den Erfolg des aus Baden-Württemberg stammenden Sängers maßgeblich. Musik begleitete Meyle zwar schon immer, allerdings stand er früher weniger auf der Bühne, sondern war vermehrt davor und dahinter – als Tontechniker – zu finden.

Anders als bei den klassischen Singer-Songwriter-Shows fand dieses Konzert nicht vor 100 bis 300 musikbegeisterten Menschen statt, sondern vor einem ausverkauften großen Saal, vollgefüllt mit kreischenden Mädchen und johlenden Frauen. Das dichte, parfümgetränkte Saalpublikum verschmolz schnell zu einer Einheit und forderte nackte Musiker, befruchtete Eizellen und Ähnliches.

Als dann Gregor Meyle die Bühne betrat und seine ersten Songs performte, wurde so manchem Unwissenden klar, weshalb es so viele Menschen an diesem Abend in die regnerische Nacht hinausgezogen hat. Eingängige Melodien sowie simple deutschsprachige Texte, gepaart mit einem gutaussehenden und witzigen Musiker, lassen einige Herzen schmelzen.

Es wurden fleißig Anekdoten und witzige Geschichten seiner bisherigen Laufbahn erzählt. Besonders wurde auf die internationalen Texte bei der Publikumsanimation geachtet, so lautetet diese meistens „ohohoh“ oder aber auch „uhhhhhuhhhhh“ . Auch Opus‘ „Life is live“ wurde angestimmt. Wenn dann mal ein Lied gespielt wurde, merkte man ohne Zweifel, dass die Band und auch Gregor Meyle durchaus ihre Instrumente beherrschen und auch noch einiges mehr auf dem sprichwörtlichen „Kasten“ haben.

Sicher ist auch, dass sich hinter der aufgesetzten „Deutschland sucht den Superstar“-Promimaske ein talentierter Musiker versteckt, dem sehr wohl bewusst ist, wie man im Musikbusiness am besten vorankommt – und der deswegen seinen Schwerpunkt auf leichte Musikkost legt. Ein für viele unvergesslicher Abend ging nach 2,5 Stunden voller stimmungsvoller Liedern und lustiger Geschichten zu Ende.

Fotos: Christoph Thorwartl

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