Was lange währt, wird endlich gut. Oder: Marilyn Manson rudert zurück und ist sich wohl endlich bewusst, dass seine Position in Gefahr ist und etwaige Nachfolger schon seit geraumer Zeit nur darauf warten, den einstigen „Antichrist Superstar“ vom Thron zu stoßen. Wer hätte das gedacht? Nicht vollkommen, aber verdammt nah dran: „The Pale Emperor“, das neunte Studioalbum von Marilyn Manson, lässt nach längerer Durststrecke wieder aufhorchen. Relevante Künstler lassen sich nicht vereinnahmen und loten Extreme aus. Marilyn Manson hat in den vergangen letzten Jahren alles andere als das getan. Jetzt gibt es erfreulicherweise wieder zweckdienliche Songs, die ihr Soll erfüllen. „I’m breaking the rules if I can, glue them back together“ heißt es in „Warship My Wreck“, einem Stück, dass wie ein Tier sein Opfer belauert. Der Mensch ist erwachsen geworden, die Dunkelheit hat sich verlagert – doch sie ist immer noch vorhanden. Gezähmt, aber nicht zahm geht es hier zu Werke. Auf die Geste kommt es an und die ist bei dieser Platte wieder größer als zuletzt. Ein Opener wie „Killing Strangers“ ist politisch feurig und in diesen Zeiten so aktuell wie nie. Fatalistische Idealisten, anyone? Misantrophen-Rock liegt in der Luft und der räudige Geruch des Blues kommt einem in die Nase. Ein Parkett, auf dem sich Manson souverän bewegen kann. „She had those crow black eyes, starless but she fucks like a comet“ – diesmal lässt er seine Sex- und Gewaltfantasien von einem angesägten Bluesrock unterlegen („Cupid Carries A Gun“). Eine gotischer Alternative-Platte in einer Zeit voller Umbrüche, musikalischer wie gesellschaftlicher. Sprechen wir es offen aus: Manson war in der Pflicht, mal wieder etwas Handfestes abzuliefern. Auf „The Pale Emperor“ sitzen Songs, Attitüde und Texte. Besser spät als nie. Der Dreck in der Stimme ist vorhanden, der Absinth rinnt die Kehle hinunter. Nennen wir es, wie es ist: Abseitig unterhaltend. Gewinnspiel: Das Gewinnspiel ist beendet. → → → →Weiter marilynmanson.com facebook.com/MarilynManson twitter.com/marilynmanson TAGS :Alternative Antichrist Superstar Glam Gothic Marilyn Manson Metal Pop Rock The Pale Emperor Artikel teilen Facebook Twitter geschrieben von Daniel Gilić Instigator. Mind reader. Fortuneteller. Everday hero. Charmer. Writer. Editor. Music lover. Film enthusiast. Aesthete. Kommentieren Cancel ReplyYour email address will not be published. Required fields are marked *KommentarName E-mail Web Site Meinen Namen, meine E-Mail-Adresse und meine Website in diesem Browser speichern, bis ich wieder kommentiere.
Lead Marathonmann: Alles auf die akustische Null von Christoph Leeb vor 3 Tagen "2020 war für keine Band ein einfaches Jahr". Marathonmann aus München bringen es...
Lead Mira Lu Kovacs: „Dieses Album ist auch ein Statement zur Reduktion“ von Christoph Leeb vor 1 Woche „What Else Can Break“ ist eine Platte, die mit Sicherheit auf vielen Top-10-Listen...
Lead CITIZEN: Life In Your Glass World von Patrick Datscher vor 2 Wochen Citizen sind Freunde der Veränderung. Auf "Life In Your Glass World" widmen sie...