Django 3000 @ B72: Bonaparteyyyy indeed!

Es gibt da ja so gewisse Vorurteile gegen Menschen, die sich mit Geige, Gitarren und Kontrabass auf die Bühne, ins Studio, Proberaum oder sonstige Räumlichkeiten stellen und den wortwörtlichen Teil der Klangstücke in Mundart vortragen. Django 3000 beweisen allen diesen Menschen einmal gehörig das Gegenteil davon und feierten vergangenen Donnerstag im Wiener B72 ihre Bonaparty zum neuen Album. Frei nach dem Motto: „Host kuaze Haxn, no problem. Unsa Beat bring ois zum Bebn.“

Eingangs sollte gleich einmal gesagt werden: Eine Bonaparty mit den vier Mannen aus dem bairischen Chiemgau ist kein Spaziergang. Dafür braucht man ordentlich Kondition, denn es gibt keinen Moment, der sich zum Still-Stehen auch nur irgendwie eignet. Da wird gepogt, gehüpft, getanzt, gegrölt und sämtliche Körperteile in sämtliche Himmelsrichtungen verbogen und geschmissen. Bis zu einer Woche kann es danach dauern, bis man wieder die Kraft aufbringt auch nur den kleinen Finger zu bewegen. Geschweige denn von den anderen neun, die notwendig sind, um einen Konzertbericht zu verfassen.

Dabei hätte man das bereits beim Betreten des zum Bersten vollen B72 erahnen können. Ausverkauft. Jeder Kubikzentimeter wurde bis aufs Letzte ausgereizt. Kein Wunder, hatte man mit „Mainfelt“ als Support schon den ersten Publikumsmagneten am Start. Seit spätestens der ersten Note des ersten Taktes war klar, dass diese Band großartig ist. Die Menschenmasse war sich einig: „Die klingen wie Mumford & Sons…nur mit ordentlich Cojones.“

Davon sollte es den restlichen Abend über noch reichlich geben. Der Testosterongehalt war beinahe so hoch wie die Schweissmengen, als sich Django 3000 als Hauptattraktion auf der Bühne einfanden. Und jedem mal so richtig zeigten, wo denn der Barthel den Most und alle anderen Getränke herholt. Die musikalische Mischung aus Gipsy-Folk-Pop und bairischer Mundart riss einfach mit. Generell könnte man über Django 3000 Folgendes behaupten: Klangvolle Anleihen bei Gogol Bordello, optische bei den Eels und Volbeat. Und das alles aus Bayern. Kurz gesagt: Einfach sehr, sehr geil und absolut empfehlenswert. Vorausgesetzt man ist konditionstechnisch nicht so ein „Nockabatzl“ wie die subtext-Redakteurin.

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