Cobain – Montage of Heck

 Das Music Film Festival Vienna, die „Poolinale“, endete mit Brett Morgans Film „Cobain – Montage of Heck“.

Bei ausverkauften Sitzplätzen, wurde zusätzlich für diese Woche noch ein Termin eingeschoben, um möglichst alle Nirvana-Film-Fans begeistern zu können. Die großen Erwartungen an den Kurt Cobain Film wurden meiner Meinung nach nicht enttäuscht. Cobain wurde dieses Mal nicht als Suizid- you wanna be famous- die young- Person glorifiziert, sondern es wurde viel mehr hinter den Menschen Kurt geschaut.
Ein netter, kleiner, blondhaariger Junge, der schon immer harmoniebedürftig und intelligent war. Ein geschickter Bursche, den die Musik von Kleinauf, im mittelständischer Familie, in Aberdeen, USA, ein Zufluchtsort für seine Hyperaktivität und Geborgenheit bot. Musik als Mittel des kreativen Ausdrucks und des körperlichen Schmerzes, vereint mit oft düsterer Poesie. Gestillt mit der einzigen „wirksamen Droge“ Heroin, glitten Cobain und seine Ehefrau Courtney Love in dem einen Moment in lebensbedrohliche Spähren ab, was ihnen auch das Sorgerecht um ihre heißgeliebte Tochter Frances Bean kostete und im anderen Moment in himmelhochjauchzendende Welten, statt zum Tode betrübt.
Kurt Cobain, ein Mensch, der bis zu drei Selbstmordversuche hinter sich gebracht hatte. Versunken in seinen Schmerzen, in seiner eigens geschaffenen Innenwelt, in der makabere Gestalten an Dämonen und Geister erinnern, Textzeilen, Soundaufzeichnungen, die das Leben des Kultstars für den Zuschauer greifbarer machen sollen. Ein Mensch, der gegen sich kämpft, aber trotzdem leben will. Um Aufmerksamkeit und Harmonie ringt, um sich selber und den anderen Ansprüchen endlich gerecht zu werden. In Kombination mit Lyrics und animierten Comicstrips wurde die gebastelte „Collage“ mit Interviews versehen, und somit hatte das Publikum nicht nur einen verwirrenden, oft verstörenden Blick auf den Superstar der „Null-Bock-Generation“, sondern auch eine Abwechslung zu bisherigen 0/8/15- Dokumentationen über Celebrities.

Brett Morgan schafft es mit seinem Film, Kurt Cobain in ein anderes Licht zu rücken, den Grunge mehr im Hintergrund zu halten und doch nicht den großen Einfluß von Kurt auf die Grunge-Szene zu vergessen. Beim Publikum kam der Film sehr gut an, obwohl er auch viele nachdenklich stimmte, als sie zu Ende, das bekannte Lied: „Come as you are…“ beim letzten öffentlichen Auftritt von Kurt Cobain, bei MTV, mitsangen.

Ich, ein Mädel aus Linzer Umgebung schreibe liebend gerne Konzert-Reviews, Filmkritiken und so manch anderes über Kultur, Leute und dem ganzen Drumherum. Wortspielereien mit Gefühlen, die echten Tatsachen und Stimmungen sind mein Metier, in dem ich mich am Wohlsten fühle. Kultur wie sie leibt & lebt im Linzer Raum und sonstwo, am Puls der Zeit, niemals vergessen, sondern dokumentiert, hier auf subtext.at Das ist meine Welt, ahoi!