Pilots on dope: eine musikalische Fernreise!

Bereits im vergangenen Jahr erschien mit „Udopeia“ das neue Album des Wiener Duos Pilots on Dope. Wer dahinter jetzt arge Arrangements vermutet hätte, wird schnell eines Besseren belehrt. Vielmehr handelt es sich beim Projekt des Wiener Duos Gerhard Gigler und Gerald Tomez um einen bunten Mix, gefangen in südamerikanischen Sphären. Eine durchaus spannende Reise durch die Welten des Jazz und des Bossa Novas.

2015 ist „Udopeia“ auch als Konzertversion verfügbar. Südamerikanische Vocals – Rosalia de Souza sowie der (wie es sich herausstellen sollte großartige!) Wilson Simoninha an den Mikrofonen – gepaart mit siebenköpfiger Instrumental-Unterstützung sind dafür notwendig, die Platte auch auf die große Bühne zu transformieren. Die BesucherInnen im Linzer Posthof am Donnerstagabend schienen zunächst noch etwas skeptisch zu sein – fast ehrfurchtartiger Abstand zwischen Musikern und Bühne zeugte zu Beginn davon. Was als eher steifes Zuhör-Konzert begann, änderte sich im Rahmen des etwa eineinhalbstündigen Sets zusehends. Die Tanzbeine wurden immer heftiger geschwungen, und zum Ende hin konnte man so einige glückliche Gesichter beobachten, von denen man diese Begeisterung ob des Gesichtsausdruckes zu beginn nicht erwartet hätte.

Vor allem Wilson Simoninha hinterließ nicht nur Entertainer-Qualitäten, sondern verkörperte auch eine der besten Stimmen, denen man in letzter Zeit lauschen durfte. Nicht nur für Fans vom – vielzitierten – „Utopisch-Tropischen“ interessant, sondern für all jene, die es auch mal wagen, über den musikalischen Horizont hinauszublicken. Dass das, wie so oft unter der Woche, halt nicht so viele Menschen tun, wie man sich wünschen möchte, tut dem gelungenen Konzert – wo nicht nur die Besucher, sondern auch und vor allem die Musiker ihren Spaß hatten – keinen Abbruch!

Foto: Christoph Thorwartl 

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.