MÅNS ZELMERLÖW: Aus gleichem Holz geschnitzt

Mit der Single „Heroes“ hat Måns Zelmerlöw vor wenigen Wochen den Nerv des Publikums beim heuer stattfindenden Eurovision Song Contest getroffen. Dabei war die Konkurrenz an eingängigen und interessanten Beiträgen in Wien besonders stark. Nichtsdestotrotz ist ganz Europa dem Charme und Elan des sympathischen Schweden erlegen. Ist das allseits bekannte skandinavische Musikphänomen um einen Künstler reicher geworden?

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Sympathie ist etwas, dass einem Herzen und Türen öffnet. So geschehen bei Måns Zelmerlöw: Mit seiner interaktiven Perfomance von „Heroes“ auf der Bühne und seiner offenen und unkompliziert wirkenden Art abseits der Scheinwerfer, wurde er vielerorts zum Liebling und Favoriten auserkoren, noch bevor der Musikwettbewerb überhaupt stattgefunden hat. Und wie so oft – die Kritiker sollten Recht behalten

Jetzt, mit etwas Abstand, ist mit „Perfectly Damaged“ das erste Album von ihm käuflich zu erwerben, welches auch außerhalb von Schweden erscheint. Fehlerlos und mustergültig zeigt sich das Album, daneben auch ganz schön einheitlich und kompakt. Die Songs, zwölf an der Zahl, gehen fast ineinander über, ohne regelrechte Brüche. Ein verhaltener Start oder akustische Gitarren zu Beginn, um anschließend in eruptive Pop-Momente zu münden. Der tolle Opener „Stir It Up“ hätte beispielsweise ebenso gut Schweden beim ESC vertreten können, es wäre nicht großartig aufgefallen.

Cover

Es hat keinen Sinn, so zu tun, als hätte man das Rad neu erfunden, scheint das Album zu prognostizieren. Popmusik, die wie ein auf Nummer sicher gehender Schachzug ohne Überraschungen funktioniert. Das hymnische „Let It Burn“ lässt an Fußball und Weltmeisterschaften in Stadien denken. Einwandfrei dargeboten, dieser Mainstream-Pop, der oft an erfolgreiche Acts wie OneRepublic oder neuere Coldplay denken lässt. Die eigene Handschrift, ja, die fehlt Måns noch, obwohl diese Veröffentlichung seine vierte ist.

Oft hält das Album nicht das, was der Hit verspricht. Hier liegt der Fall anders, denn „Perfectly Damaged“ verlässt sich allzu sehr auf das bewährte „Heroes“-Erfolgsrezept. Der gute Måns hat ohne Frage Potenzial – es bleibt nur zu hoffen, dass er sich in Zukunft um mehr Abwechslung bemüht und Risiken nicht scheut. So, wie es sich für einen wahren Helden wirklich gehört.

Gewinnspiel: Das Gewinnspiel ist beendet.

MZ

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