Metalheads Against Racism Vol. 4 – Donauinselfest 2015
Größer, lauter und mitreißender – das MAR war ein voller Erfolg am diesjährigen Donauinselfest. Die vierte Ausgabe der metallischen Antirassistenreihe trumpfte unter anderem auf mit: HARAKIRI FOR THE SKY, MORTAL STRIKE, THIS IS RIOT, DAYS OF LOSS uvm.
Donauinselfest, Sonntag – Pflichttermin für jeden Metalhead in und um Wien, beziehungsweise ganz Österreich! Nachdem das Line-Up von Jahr zu Jahr stärker geworden ist, wurden auch dieses Jahr keine Mühen gescheut. Allen voran beeindruckten die progressiven Musikgenies von HARAKIRI FOR THE SKY mit ihrem unvergleichlichen Mix aus Post-Rock und Black Metal. Was hier von den beiden Wienern und ihren Live- und Session-Kollegen geboten wurde, lässt sich kaum in Worte fassen. Nur eins steht fest: eine derart starke und innovative Black Metal-Erscheinung muss man einfach mal live erlebt haben.
THIS IS RIOT hingegen lässt sich schon besser in Worte fassen: Party hard! Die Band aus heimischen Metal-Allstars (u.a. BLACK INHALE, XENESTHIS und DISCURE) verpflichtet sich, das Andenken an Vorzeigethrasher Dimebag Darrell und dessen Cowboys from Hell, PANTERA, am Leben zu erhalten. Mit Erfolg! Die Wucht der Thrash-/Speed Metal-Ikonen aus Texas wurde von THIS IS RIOT mühelos über die Insel gedroschen.
Von saugutem Thrash kann man bekanntlich ja auch bei MORTAL STRIKE reden. Der Fixpunkt am MAR-Billing legte auch dieses Mal ein ziemliches Brett aus Drumgewittern und Gitarrengejaule vor.
Auch DAYS OF LOSS sind alte MAR-Bekannte. Bei der zweiten Ausgabe sprangen sie kurzfristig für die Black Metal-Kollegen von WOTANS WILLE ein, mussten beim dritten Vol. leider verletzungsbedingt aussetzen. Eine metaphorische dunkle Wolke lag dennoch über dem Auftritt der Melodic Death-Helden, denn er war gleichzeitig der Abschiedsgig für Gitarrist Ken Straetman. Schade! Ken kann man trotzdem weiterhin auf den Bühnen dieser Welt sehen: als Teil der neu erstarkten BOON.
Die letzte „honorable Mention“ geht eindeutig an ROADWOLF – die Jungs, die mit astreinem Old School Heavy Metal überzeugten, sorgten auch für einen – obligatorischen? – Stromausfall. Ein umfallender Beckenständer kappte gnadenlos das Stromkabel der SJ-Aufsteller und knipste der Bühne das Licht aus. Doch wie auch schon HSB am RIV, nahmen auch ROADWOLF die Affäre mehr oder weniger gelassen, während einige Zuschauer die Pause für die Bierbeschaffung nutzten. Shit happens, Jungs!
Doch was war mit PAIN IS, EWIG FROST, WARCULT, CATASTROFEAR, VEIL OF DECEPTION und SACRED HEART? Na die lieferten auch durchgehend starke Gigs ab. CATASTROFEAR durfte man ja vor kurzem erst im Escape begutachten und an diesem Fazit hat sich auch nach dem MAR nichts geändert: verdammt starker Old School Death Metal. Fetzt! WARCULT lieferten Death-lastigen Black Metal, VEIL OF DECEPTION hingegen trumpften mit hartem Groove/Stoner Metal auf. Auch sehr groovig präsentierten sich die Kärtner PAIN IS.
Etwas auffälliger waren da SACRED HEART und EWIG FROST. Erstere fielen als Vertreter des Metalcore, a.k.a. „Heartcore“, etwas aus dem Rahmen, zeigten aber dennoch, wie man soliden, starken Metalcore in die Menge drischt. EWIG FROST hingegen kann man beim besten Willen nicht in eine Genre-Lade stecken. Das Trio aus Wien mischt Speed Metal mit Punk Rock, haut leichte Country-Einschläge dazu, rundet das Ganze mit etwas Rock ’n‘ Roll ab und serviert es mit einem kräftigen Arschtritt. Wer jetzt wissen will, wie das klingt, kann die neue 7″ „The Railroad To Hell“, die passenderweise direkt beim Metalheads Against Racism ihr Release feiern durfte, unter die Lupe nehmen.
Wir freuen uns jetzt auf jeden Fall mal auf’s Metalheads Against Racism Vol. 5 und sind gespannt auf das Line-Up des ersten Jubiläums! Und liebe SJ, wenn’s mit dem MAR so weitergeht, müsst Ihr Eure Bühne vergrößern!
Fotos: © Markus Wetzlmayr