Da brennt der See – Lake on Fire Festival 2015

Alle Jahre wieder trifft sich seit 2012 die Creme de la Creme der harten Riffs, dröhnendem Fuzz und der dreschenden Drumparts im abgeschiedenen Waldhausen, um dort 2 Tage Stonerrock vom Feinsten darzubieten. Auch heuer heizte das Lake on Fire seinen Besuchern mit einer ganzen Menge an Bands auf der Seebühne am Nepomukteich ein.

Eröffnet wurde der Freitag mit der Band Les Lekin, die sich selber als „heavy psychedelic stoner three piece noise machine“ bezeichnet. Nicht zu hart und nicht zu psychedelisch kamen die drei Musiker als Opener sehr gut an und schürten so die Stimmung der ersten Besucher. Danach heizten Mos Generator auf der Bühne ein, mit Riffs, die älter klingen als sie sind. Mit Passagen, die an Größen wie Black Sabbath erinnern, konnte auch diese Band die Köpfe vieler Besucher zum Nicken bringen.

Greenleaf kamen auf die Bühne und spielten, was Programm war. Hier konnte man verträumten Psychedelic Stonerrock wie er im Buche steht erleben. Somit war auch dem letzten, der jetzt zum Festival kam, absolut klar, um was es heute gehen würde.

Als es dann dunkel wurde, wurden Mother´s Cake auf die Bühne gebeten. Ich habe diese Band das letzte mal am Night of Fuzz im Linzer Posthof erlebt, konnte mich aber nicht ganz mit dem Style anfreunden. Ich weiss nicht, ob sie dieses mal irgendwas anders gemacht haben, aber ich fand Mother´s Cake am Nepomukteich einfach fantastisch. Mit viel Rock und viel Fuzz waren sie dieses Jahr definitiv mein Highlight des Festivals.

Die aus den USA kommende Band Eldar spielte danach, und gaben mit Heavy Stoner Metal dann auch schon weiter ordentlich Gas. Sie waren es, die dann die Menge eindeutig am meisten zum Tanzen und Headbangen brachte. Der gelungene Mix aus Stoner und Heavy Metal Einflüssen brachte jeden Tanzmuffel dazu, zumindest mitzunicken. Als Abschluss gaben sich Papir die Ehre, jeden der auf irgendwelche Weise benebelt war, sei es von Alkohol oder ganz vielen anderen Dingen, auf einen Trip zu schicken. Bei Papir steht Heavy Psychedelic im Vordergrund, und waren somit ein perfekter Ausklang für einen erfolgreichen ersten Abend.

Das Lake on Fire besticht auch durch seine sehr einladende Umgebung. Vom Campingplatz zum Gelände waren es keine 10 Minuten Gehweg. Ausserdem konnte man sich an einer Infostation am Campinggelände mit Bier eindecken – oder einem Frühstück mit einem Becher Kaffee. Auch Trinkwasser wurde bereitgestellt, über dass sich jeder unter Hitze leidenden Besucher gefreut hat. Wollte man der Sonne entfliehen, konnte man dies bei einem Badesee ganz in der Nähe machen, oder einfach neben der Stage in den Nepomukteich springen.

Am Samstag gab es traditionell am Lake on Fire eine Jamsession, bei der jedermann mitmachen konnte. Am Nachmittag spielten dann Black Rainbows, Chango und Tuber. Auch die Linzer Lokalmatadoren Parasol Caravan durfen heuer nicht fehlen und bespielten die Seebühne. Überrascht war ich dann von Baby Woodrose, die eine wirklich interessante Mischung aus Hard Rock und Stonerrock darboten. Mit viel Kraft in den Riffs ist diese Band auch eine Empfehlung wert. Monkey3 haben schon 2013 den Platz des Headliners belegt, somit ist es wenig verwunderlich, dass die Herren heuer wieder den See zum Brennen bringen würden.

Hart und Herzlich wurde es bei Kadavar, die einen nicht wirklich appetitlichen Namen tragen, aber dafür umso mehr rockten. Belzebong machten den Abschluss und ließen die Besucher mit ihrem Stoner Doom langsam und schwer dröhnend wieder auf den Boden ankommen. Alles in allem wurde auf dem Lake on Fire heuer wieder genau das geboten, für dass das Festival berühmt ist. Kompromisslos komfortables Ambiente am See, kurze Wartezeiten an den Bars und ein absolut erstaunliches Sounderlebnis durch die Umgebung.

Foto: Astrid Lasinger

So ein bisserl Nerd, ein bisserl Geek. Doch irgendwie doch 100% Gamer. Auch (mehr oder weniger) bekannt als "Gampoy" bin ich einfach nur ein Netzkind der 90er :D