Zu Tränen gerührt: Sophie Hunger im Posthof

Sanfte und schöne Musik gab es am Samstag Abend im Posthof zu hören. Sophie Hunger machte vor ihrer kurzen Konzertpause noch einen Stop in Linz und begeisterte gemeinsam mit ihrer Vorband Mark Berube den fast ausverkauften großen Posthofsaal.

Schon bevor der Hauptakt die Bühne betrat, war der große Saal sehr gut gefüllt. Grund dafür war das kanadische Duo „Mark Berube und Kristina“. Mark Berube gilt schon lange unter Musiknerds als Geheimtipp, mit seiner ruhigen Musik schaffte er es schnell das gesamte Publikum in den Bahn zu ziehen. Die Gefahr bei solch schöner und dahinplätschernder Musik ist, dass diese oft schnell langweilig wird, und die 45 Minuten Stagetime einem ewig vorkommen. Mark setzte gekonnt viele Rhythmuswechsel ein und ab und zu wird auch bewusst ein etwas schräg klingender Ton eingeführt, um das ganze Set auch bis zum Schluss spannend zu gestalten. Und spätestens bei der Geschichte von ihrem ersten Gig in Toronto, wo sie vor drei Menschen (Barkeeper, Tontechniker und ein Freund) gespielt hatten, gehörten die Linzer Herzen ihm.

Eine kurze Wartezeit später betrat die wundervolle Sophie Hunger samt Band die Bühne. Schon zu beginn legte sie mit ihrem neuen Album los und „Supermoon“ schallt durch den Saal. Weitere Top-Songs, die bei einem Sophie Hunger Konzert auf keinen Fall fehlen dürfen, folgen,  wie “ Love is not the answer“ und „Das Neue“. Extrem viele Sympathiewerte sammelte sie bei der Ankündigung des Liedes “ Spaghetti mit Spinat“.

„Ich weiß, dass in meinem Publikum immer viele schöne Menschen sind. Aber diese Lied, ist ein Lied gegen die schönen Menschen, die mag ich nicht. Also jene, die nur schön sind und sonst nichts.“ 

Schon bald wurden auch ihre Mitmusiker vorgestellt und es verbindet die Band mehr als das gemeinsame Musik-Machen. Stolz erzählte Sophie die Geschichten von Simon Gerbers Tochter, die seit gestern Mitglied in einer Schulband ist, die AC/DC covert. Und ihr Keyborder / Trompeter waren teilweise vom Konzert so überwältigt, dass ihnen die Tränen kamen. So schön, wenn die Musik auch jene berührt, die sie selbst darbieten. Vor allem, wenn man wie der Keyboarder aus Paris stammt, oder, wie der Bassist, aus Brüssel. Insofern also doppelt emotional.

Wie es meistens ist, gehen solch schöne Konzerte immer schnell vorbei, und dann wartet man nur noch sehnsüchtig auf die Zugabe. Die erste wurde mit „Walzer für Niemand“ eigeleitet. Die Dame, die sich kein Blatt vor dem Mund nimmt, ließ sich auch nicht lange bitten, und spielte schnell eine zweite. Ein fast ausverkauftes Konzert, das jene Menschen, die nur von Freunden mitgeschleppt wurden, zu neuen Sophie-Hunger-Fans bekehrte. Schön wars.

Foto: Christoph Thorwartl

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