Crossing Europe 2016: Departure
Eine Geschichte über eine starke Mutter-Sohn Beziehung, die durch deren beiderseitiges Verlangen nach Zuneigung und Intimität auf die Probe gestellt wird.
Die Hauptfiguren Elliot (Alex Lawther), ein sensibler Jugendlicher mit Schriftstellerambitionen, und seine Mutter Beatrice (Juliet Stevenson) reisen von England nach Frankreich in ihr Ferienhaus um es für den bevorstehenden Verkauf vorzubereiten. Dort angekommen kristallisiert sich mehr und mehr die emotionale Schieflage der beiden heraus und so beginnt Elliott mit dem französischen Jungen Clement (Phenix Brossard) seine Homosexualität zu erforschen. Er wird dabei jedoch blind gegenüber dem Unglück und Kummer seiner Mutter. Kummer, der sich aus der empfindungslosen Beziehung zu Elliots Vater heraus gebildet hat.
Departure schildert das Erwachsenwerden Elliots und den Selbstfindungsweg seiner Mutter. Beatrice, die wieder neu aus den erdrückenden Überresten ihrer verwaisten Ehe herauswächst sowie Elliot, der die ersten Blicke durch den dicken Nebel der Jugend wagt und dabei Bekanntschaft macht mit der Komplexität menschlicher Beziehungen.
Andrew Steggall ist mit seinem Debut letztendlich ein charmantes Coming of Age-Drama mit autobiografischen Einflüssen gelungen, welches dem Zuseher jedoch phasenweise zu viel sentimentalen Pathos auflädt. Darüber hinaus ist Elliots Charakter oft eine schmale Gratwanderung zwischen dem Klischee eines zarten Poeten und echter jugendlicher Verletzbarkeit.