Crossing Europe 2016: Home. / Mein Name ist. Ich bin.

Als Eröffnungsfilme im Ursulienensaal wurden diesmal zwei österreichische Filme zum Thema „Flucht“ ausgewählt. Ein Kurzfilm, „Home“, gestaltet von Studierenden der FH Hagenberg, und eine Produktion von und mit selbst betroffenen Personen brachten den prunkvollen Saal zum Schweigen und Nachdenken.

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Dieser Film soll als Reaktion auf die derzeitige europäische Flüchtlingssituation und die Unfähigkeit der Politik verstanden werden.

Ein Kurzfilm von Studierenden des Studiengangs Medientechnik und Design der FH Hagenberg, unter der Anleitung von Jürgen Hagler und Remo Rauscher. Begonnen hat alles als Projekt in einem Seminar „analoge Animation“. Nach jahrelanger Erfahrung wollten sie versuchen, ein Großteamprojekt zustandezubringen. Die Prozessentwicklung versuchte die Ideen und das Regieteam ganz zeitgemäß via Social Media und Communtiy zu koordinieren. Die 48 – mehr oder weniger – Freiwilligen wurden in verschiedene Teams aufgeteilt und der Film wurde pro Gruppe zu je 10 Sekunden animiert und dokumentiert. Dies bedeutet auch, dass dieser Animationsfilm nicht chronologisch produziert wurde, sondern als ein Ergebnis der unterschiedlichen Zusammenschnitte der verschiedensten Aktionsgruppen entstand. Das Genre, in das man den Film einordnen kann, nennt sich „Chained Animation“. Das Gedicht, das im Film vorgetragen wird, ist in letzer Minute verfasst worden und harmoniert mit den grafischen Eindrücken. Die Sprecher des Films flüchteten nach Wunsiedl in Bayern. Es sind Halla aus Syrien und Juri aus der Ukraine – dieser musste bereits in sein Heimatland zurückreisen, da er ausgewiesen wurde.

Mein Name ist. Ich bin.
Ein wirklich sehenswerter und sehr persönlicher Erlebniscluster von Asylsuchenden der Initiative „Herberge Neuhofen an der Krems“.

Dies ist ein beeindruckender Film, produziert und gestaltet mit und von Menschen, welche unter den schwierigsten Bedingungen und unter höchstem Druck die Flucht nach Österreich angetreten – und diese auch erfolgreich überstanden haben. Das Projekt ist entstanden in Kooperation mit der Initiative „Herberge in Neuhofen an der Krems“.

Das Regieteam hat, nachdem es die beiden Hautverantwortlichen der Initiative kennenlernen durfte und ihnen von der Idee eines Films erzählt hat, gemeinsam überlegt, welche ProtagonistInnen sich für den Film eignen würden. Nachdem sich einige Freiwillige gefunden hatten, wurde gemeinsam besprochen und organisiert. Es war von Anfang an klar, dass dies als partizipatives Projekt entstehen soll und so wurden die Freiwilligen selbst dazu angehalten die Film- und Tonaufnahmen zu machen. Danach wurden diese gemeinsam geschnitten und sortiert. Was in den Kurzfilmen erzählt wurde blieb jedem selbst überlassen. So entstand ein Zusammenschnitt und eine Aufarbeitung der eigenen Geschichte, aus den unterschiedlichsten Erlebnissen aus Kindheit, Jugend und Flucht. Herausforderungen bei der Gestaltung der Filme waren einerseits die kommunikativen Barrieren, die verschiedensten Erlebnisse und Geschichten sowie die kulturellen Unterschiede. Die Frauen, welche den schweren Weg der Flucht auf sich nehmen um nach Europa zu kommen, brauchen ganz dringend die Unterstützung und Hilfe der europäischen Frauen, um am Modell lernen zu können, was eine Frau in Europa und ganz besonders in Österreich erreichen kann – und wie sie erfolgreich werden kann.

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Remo Rauscher, Jürgen Hagler

Mein Name ist. Ich bin. 
Konzept: Claudia Dworschak, die.fisch.die, Leonie Reese, Sarah Schnauer
Kamera: Claudia Dworschak, die.fisch.die, Leonie Reese, Sarah Schnauer, Karim, Krishan, Mahdi, Mohammad Shah, Naquibullah, Reka, Sadat
Cast: Karim, Krishan, Mahdi, Mohammad Shah, Naquibullah, Reka, Sadat
www.crossingeurope.at

musikoffene, neugierige, lebensfrohe und kreativitätsfreudige Menschin :-)