Stadtwerkstatt: Saunaabend, sounds like BORG Sounds!
Die Stadtwerkstatt ist nach ihrer Sommerpause wieder zurück. Dementsprechend werden sich die Besuche dort und im Strom wieder häufen. Zum Start der Saison luden am Donnerstag Gerhard und Misses U & Band in die Location, besser gesagt in eine Sauna, deren neue Beleuchtung wir kritisch sehen.
Der Sommer ist vorbei! Nicht nur die Temperaturen brechen seit heute ein, auch der Kulturherbst läuft an und die Locations der Stahlstadt öffnen wieder ihre Pforten. Endlich wieder Bier im Strom und dann Konzert in der Stadtwerkstatt. Am Donnerstagabend war Auftakt – und der war musikalisch eher auf der – unter Anführungszeichen – ruhigen Schiene unterwegs. Den Beginn in der Stadtwerkstatt-Sauna – dass die neuen LED Scheinwerfer für weniger Hitze im Saal sorgen, wäre uns nicht aufgefallen – machten gegen 21:00 Gerhard vor einem nicht komplett vollen, aber sehr gut gefüllten Saal. Die sechsköpfige Truppe wärmte mit ihrem Austrofunk weiter auf als es ohnehin schon heiß war. Live wars eine Mischung aus Hip Hop im Dialekt und Pop/Funk Elementen – das Publikum nahm das bereits sehr gut auf und brachte merkbar Stimmung in den Saal. Technisch gibt es nichts auszusetzen – und Songs über den letzten Rausch in Linz gehen halt immer. Ich stell hier auch eine Vermutung auf: nämlich, dass bei beiden Bands viele jetzige oder ehemalige Schüler des Musik-BORGs Linz am Werkeln sind. Ich weiß nicht woher das kommt, aber eine musikalische Ähnlichkeit und eine bei der Körpersprache ist bei all diesen Bands deutlich bemerkbar. Soll keineswegs eine negative Kritik sein, nur eine Anmerkung.
Nach einer dringend notwendigen Abkühlung an der freien Luft – gefühlt hatte es wirklich 60 Grad im Stwst-Saal – kam Big Band Flair auf. Ohne Big Band. Misses U – am Ende des Sets standen 10 MusikerInnen auf der Bühne – gingen dann mehr in den klassischen Jazz, Blues und Pop hinein als Gerhard davor. Eine Mischung aus Covern, von Lukas Graham bis Joss Stone, und drei eigens komponierte Stücke. Und verdammt noch mal macht das Laune. Dem Genre entsprechend gabs zwar keinen Moshpit, das Publikum – vor allem der harte Fankern auf der rechten Seite – zeigten ihre Begeisterung für Misses U dennoch lautstark. Zurecht, denn obwohl nicht ganz mein Genre, kann ich musikalisch nichts aussetzten. Die Töne sitzen, grobe Schnitzer waren keine zu bemerken und durch die hohe Anzahl an Instrumenten klang die Mischung stimmig, locker und flott. Fazit: guter Start in die Saison und man wünscht sich, dass die Stadtwerkstatt auch bei den folgenden Abenden so voll ist. Einzig und allein die neue LED-Beleuchtung zauberte uns nicht gerade ein Lächeln ins Gesicht, und kühler ist es dadurch auch nicht geworden im Vergleich zu früher.
Foto: Andreas Wörister (Slih’s Photography), Christoph Thorwartl