Baba Winterdepression: Jeremy Loops im Rockhouse Salzburg

Jeremy Loops hat am vergangenen Mittwoch den Sommer nach Salzburg gebracht. Gemeinsam mit seinem Support Mat McHugh hat er es geschafft, uns alle aus unserem Alltag herauszuholen und für ein paar Stunden ins sonnige Cape Town zu befördern. Toll zusammengestellte Setlists und positive Vibes haben den Abend zu einem unvergesslichen gemacht.

Es war ja wirklich ein grauslicher Tag gestern. Das geplante vor-konzertliche Sightseeing in der Alt- und Innenstadt fiel buchstäblich ins Wasser und ein Kaffeehaus musste her. Der Cappuccino um 5,10€ hat‘s dann auch nicht mehr gerettet. Hach Salzburg. Also ab zur Venue.

Um 20 Uhr, kurz vor Beginn des Sets von Mat McHugh, war der Rockhouse Saal schon gut gefüllt und die Atmosphäre war locker. Als der australische Singer-/Songwriter dann gemeinsam mit einem DJ aus Venezuela die Bühne betrat und der Beat eingesetzt hat begann die Reise. Von gechillter gute Laune-Musik am Anfang des Sets, über Reggae-Nummern wie „A Pocket Full of Shells“ bis hin zu ausgelassenen Party-Beats war alles dabei. Als letzten Song hat McHugh dann „Hallelujah“ von dem erst kürzlich verstorbenen Leonard Cohen gewählt und das Publikum mit seiner Version zu Tränen gerührt.

@Slihs Photography

@ Andreas Wörister

Aus den eigentlich veranschlagten 15 Minuten Pause vor Jeremy Loops wurde dann ungefähr 40 – das hab‘ ich ihm übelgenommen, aber nach den ersten drei Songs wieder verziehen. Mit den ersten Tönen von „Welcome“ tauchte er auf der Bühne auf und der Raum war sofort voller Energie. Unterstützt von Schlagzeug, Bass, Saxophon und immer mal wieder Rapper Motheo Moleko führte er mit Gelassenheit, Charme und Humor durch das ungefähr einstündige Set. Ich muss ja zugeben, mein 15-jähriges Fangirl-Ich war ein kleines bisschen verliebt. Die Songs entstanden nach und nach durch das „loopen“ und bauen sich auf, sogar das Publikum wird hin und wieder einfach mit eingeloopt.

Meine Highlights: Der neue Song „The City“, den Jeremy Loops auf der letzten Festivaltour geschrieben hat, ist live richtig gut rübergekommen und wird hoffentlich auf Album Nr. 2 landen. Bei „Down South“ war die Stimmung dann am Höhepunkt und es wurde gefeiert und getanzt – auf der Bühne und im Publikum. Auch das Kinderspielzeug, mit dem der Südafrikaner in seinen ersten Songs gearbeitet hat, hatte einen kurzen Auftritt. Zum Abschluss gab’s noch die emotionale Nummer „Higher Stakes“ und mit „See I Wrote It For You“ wurden wir schlussendlich wieder in den Salzburger Schnürlregen entlassen. Doch irgendwie sind die Wärme, die Sonne und die positive Energie geblieben und sie halten hoffentlich noch den restlichen Herbst und Winter an. Zur Auffrischung kann man ja die Platte immer mal wieder auflegen.

Fotos: Andreas Wörister (Slihs Photography / www.slihsphotography.com)

 

Bin eine musikliebhabende, reisende Linzerin mit momentanem Lebensmittelpunkt in Graz. Höre alles was Lärm macht, aber blicke in letzter Zeit auch gerne über den Genre-Tellerrand hinaus.