Moop Mama: M.O.O.P.topia, wie utopisch-fantastisch!

Schon ein paar Tage her, jedoch noch immer in meinem Kopf präsent: letzten Samstag trat die Urban-Brass-Band Moop Mama im Zuge ihrer „M.O.O.P.topia-Tour“ nicht an einem unbekannten und wirklichkeitsfernen Ort auf, sondern im Posthof in Linz. Die 10-köpfige Band aus München präsentierte ihr neues Album – natürlich auch mit altbekannten Songs, so wie wir Moop Mama kennen und lieben gelernt haben.

Moop Mama konnte mit ihrem einzigartigen Sound aus Bläsern, Beats und Rap einige Leute nach Linz locken. Möglicherweise auch aufgrund ihrer roten Outfits, welche mich an diesem Abend an zehn Matadoren erinnerten. Vielleicht stellen sich nun manche die Frage „Was haben Matadoren mit Moop Mama gemeinsam?“. Naja, Matadoren sind berüchtigt dafür, dass sie Stiere in der Stierkampfarena mit einem roten Tuch unter Kontrolle haben. Die entstandene Metapher traf insgeheim auf die Band und ihr Publikum zu. Den bildhaften Ausdruck konnte ich unmittelbar mitansehen, wie auch am eigenen Körper spüren.

Was ich mit meinem „Faseln“ im Großen und Ganzen ausdrücken möchte, ist, dass Moop Mama ihr Publikum absolut im Griff hatten und dadurch den viel zu kleinen Raum beinahe zum Zerbersten brachten.   Angefangen mit „Meermenschen“, weiters mit einem Überraschungs-Rap gemeinsam mit Supporter Roger Rekless, einem Freestylen wie Blumentopf, einem Urlaubsfeeling-Song „Insel“ bis hin zu „Alle Kinder“, bei dem Moop Mama die Masse in ein immer leiser werdendes mitsingendes Publikum führte. Gleichzeitig begann man sich auf den Refrain vorzubereiten – die Menge sprang mit „alle Arme gehen hoch“ gemeinsam in die Höh‘, während die umfangreiche Energie im Raum spürbar war.

Die Band brachte diese Energie fast schon auf ein Level des Unmöglichen, gut zutreffend auf ihr neu-erschienenes Album. Die Songs vom Album gehen in Richtung der Utopie, bei denen Themen wie Stadt und Urbanität im Vordergrund stehen – alles in allem sind die Geschichte dieser Ort „M.O.O.P.topia“, den sich die Band vorstellen würde. Sowie das zu machen, was sie machen wollen. Erkennbar wird ihre Vision auch auf der Bühne. Mit vielen rhythmischen Bewegungen oder auch mit Taschenlampen, die in der Dunkelheit das Geheimnisvolle und Verborgene mit dem Song „Paranoia“, vom ersten Album, erweckten.

Selbst charakterisieren sich Moop Mama auch als eine Straßengang, die mit Trompeten, Saxophons, Posaunen und vielem mehr und natürlich mit viel Freude auf den Straßen spielt. Naja, aber was braucht eine lässige Straßengang? Klaro –  selbstgebastelte Bikes!  Und in puncto Räder rief die Band zu einem Spendenaufruf auf. Das offizielle Band-Bike, das bereits von diversen Musikern und Prominenten signiert wurde, wird von ihnen versteigert. Damit wird das Flüchtlingsheim in München unterstützt. Ja, auch von ihrer wohltätigen Seite zeigten sich Moop Mama. Abgerundet wurde dies mit doppelt so viel „Liebe“, welche auf keinen Fall untergehen durfte!

Konzert-, Musical- sowie Festivalliebhaberin. kurz gesagt: every kind of music - depending on my mood