SUM 41: Mit Punkrock in den Montag

Dass man sich auch nach 21 Jahren Bandgeschichte immer noch alte Frische zeigen kann, bewiesen Sum 41 gestern in einem randvollen Linzer Posthof. Mit einer Auswahl quer durch ihre Diskographie im Gepäck ließ die Punkrockband Teenager-Erinnerungen wieder aufleben und heizte dem Publikum mächtig ein. Musikalisch unterstützt wurden sie dabei von ihren deutschen Kollegen Itchy.

Pünktlich um 20:00 starteten Itchy Poopzkid mit neuem, abgekürzten Bandnamen Itchy den gestrigen Konzertabend. Wer in den letzten Jahren des öfteren auf Punkrock Veranstaltungen unterwegs war, weiß, dass Itchy im deutschsprachigen Raum jemand sind, der bei jeder Gelegenheit auf einem Line Up zu sehen ist. „Neuer Name, alter Sound“ lautet die Devise der Band, und genau nach diesem Motto verlief auch der Auftritt der Band. Musikalisch eher im Mittelmaß angesiedelt, schaffte es Itchy aber dennoch, dem Saal schon richtig einzuheizen und die richtige Stimmung für den Hauptact zu erzeugen.

ITCHY lieferten einen kurzen, aber energiegeladenen Auftritt.

Als gegen 21:00 das Intro seitens der Bühne ertönte, war die Stimmung in der Crowd bereits am Anschlag, noch bevor Sum 41 überhaupt einen Fuß auf die Bühne gesetzt hatte. Als die Band daraufhin energiegeladen und samt Konfettiregen ihr Konzert eröffnete, gab es kein Halten mehr. Die Temperaturen im Saal waren beinahe tropisch und der gesamte randvolle Posthof war bis zu den letzten Reihen am Springen, Pogen und Feiern und wahrscheinlich war ich nicht die einzige, die sich in diesem Moment wieder zurück in ihre Teenagerzeit versetzt fühlte.

2017 feiert die Band 21 Jahre Bandgeschichte, und treu geblieben sind sich Sum 41 aber über all diese Jahre: Vom Sound bis zur pissgelben Igel-Frisur von Frontman Deryck Whibley wirkt alles fast wie damals in den frühen 2000ern. Die Euphorie im Publikum war dementsprechend immer auf dem Höhepunkt, bei beinahe jedem Song wurde gepogt und kleine Gags seitens der Band, wie beispielsweise Riesenluftballons die durchs Publikum geworfen wurden, heizten die Stimmung weiter an und sorgten für eine Konzertatmosphäre, die man in diesem Ausmaß nicht oft in Linz erlebt. Bühnentechnisch ließ sich die Band auch einiges einfallen, so erhob sich gegen Ende des Konzertes ein riesiges Skelett mit rot funkelnden Augen hinter der Band.

Sum 41 brachte den Linzer Posthof zum Beben.

Die Setlist zog sich quer durch die Diskographie der Band und hatte von Alt bis Neu alles zu bieten. Lieder wie „War“ und „Fake my Own Death“ vom aktuellen Album „13 Voices“kommen genauso gut an wie Klassiker wie „Underclass Hero“ und „Walking Disaster“. Auch Balladen wie „With me“ durften an diesem Abend natürlich nicht fehlen und für den kleinen Motivationspush zwischendurch gab es Covers von Queen und Metallica zu hören.

Man merkt, wie viel Motivation die Band auf der Bühne mitbringt und genau dieser Funke war es, welcher auch ins Publikum problemlos übersprang. Nach etwas über eine Stunde Spielzeit schloss Sum 41 mit „In to Deep“ ihr Konzert ab, um wenig später mit „Pieces“ als Zugabe für Gänsehaut zu sorgen. Gewohnt rasant wurde das Konzert schließlich mit „Welcome to Hell“ und „Fat Lip“ beendet – und gegen halb elf verließen die Zuschauer zwar verhältnismäßig früh, aber dafür verschwitzt und glücklich den Saal. So darf ein Montag gerne öfters enden.

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