Foto: Florian Voggeneder

Das Festival „Der neue Heimatfilm“ feiert seinen 30. Geburtstag

Wer an Heimatliteratur oder Heimatvereine denkt, hat möglicherweise ein konservatives, gar verstaubtes Bild eines Zuhauses vor Augen. Dabei ist der Begriff „Heimat“ nicht nur in ständiger Diskussion und politisch umkämpft, sondern auch vielschichtig. Gezeigt werden soll das jetzt von 23.- 27. August beim 30. Heimatfilmfestival in Freistadt unter der Leitung von Wolfgang Steininger.

Dort stehen heuer rund 40 internationale Spiel-, Dokumentar-, und Kurzfilme auf dem Programm. Ob aus Österreich, Deutschland, Russland oder Nepal, sie alle widmen sich laut der Webseite der Local- Bühne Freistadt dem Thema Heimat in „all seinen Facetten, Möglichkeiten und Unmöglichkeiten“. Dadurch können die Besucher_innen unterschiedliche Perspektiven und Auseinandersetzungen entdecken. Ein Schwerpunkt liegt diesmal auf Südtirol, darunter fällt beispielsweise der Film „Die Einsiedler“ des Regisseurs Ronny Trocker, der vom Bergbauernsohn Albert erzählt. Der junge Mann muss sich zwischen einem Leben mit seiner Mutter auf dem Hof der Eltern und einem Leben im Tal entscheiden. Eine deutsch-österreichische Koproduktion, die in der Spielfilmkategorie nominiert ist. Zwei internationale Jurys vergeben am Samstag je einen Preis für einen Spiel-, und einen für einen Dokumentarfilm.

Familiäre Atmosphäre und breitgefächertes Rahmenprogramm
Doch trotz der Wettbewerbe ist das Festival „Der neue Heimatfilm“ passend zur Thematik familiär. Dazu tragen sowohl Orte wie der Salzhof und  kleine Kinos in Freistadt, aber auch Gastfilme in Bad Leonfelden, Wels etc., sowie ein Rahmenprogramm in direkter Nachbarschaft des Kinos bei. Die Jubiläumsausgabe des Festivals rundet den filmischen Part etwa mit Konzerten bei freiem Eintritt, die unter anderem Elemente aus Blues, Jazz und Folk verbinden, sowie Fotografien von Karl Katzinger und einem Vortrag zu Subsistenz und Selbstversorgung ab.

Insgesamt werden rund 3000 Besucher_innen erwartet, das entspricht der Zahl des Vorjahres. Organisiert und ins Leben gerufen wurde „Der neue Heimatfilm“ von Wolfgang Steininger. Er ist Betreiber des Kinos Freistadt und des Moviemento und City Kinos Linz sowie Initiator des Crossing Europe Filmfestivals.

30. Festival „Der neue Heimatfilm“

23.-27.8. 2017

Kartenpreise: Einzeltickets 9/7,50 € (ermäßigt), Tageskarte 18/15 €, Festivalpass 48/39 €

Link zum Programm

Katharina ist Sozialwissenschaftlerin und Redakteurin. Sie beschäftigt sich vor allem mit gesellschaftlichen (z.B. frauenpolitischen) und kulturellen (z.B. Film, Theater, Literatur) Themen. Zum Ausgleich schreibt sie in ihrer Freizeit gerne literarische Texte: https://wortfetzereien.wordpress.com/