Käptn Peng und die Tentakel von Delphi: Und der ganze Posthof fetzt

An diesem Wahlsonntag konnte man wohl in ganz Österreich nichts besseres machen, als abends in den Posthof (manche wohl schon leicht beschwipst durch das Ergebnis) zu schlendern und zwei Stunden dem wohl intellektuellsten HipHop, den man im deutsprachigen Raum finden kann, zu horchen. Käptn Peng und seine Tentakel beehrten zum zweiten Mal seit 2014, damals in der STWST, wieder Linz –  und es sollte sich lohnen.

Robert Gwisdek oder eben Käptn Peng ist seit Jahren ein fixer Bestandteil der deutschen Kulturszene. Denn neben der Musik, die zumeist aus einer Bandkonstellation mit seinem Bruder Johannes alias Shaban besteht, ist er auch erfolgreicher Schauspieler und Buchautor. Dies erkennt man natürlich auch an seinen Texte, denen oft erst nach mehrmaligem Hören zu folgen ist. Auf Refrains und eingängige Rhythmen verzichten zwar Käptn Peng und die Tentakel von Delphi oftmals, dafür wird aber eben auf starke Texte mit „fetten“ Beats von Shaban gesetzt. Dem Publikum ist dies schon seit den Anfängen der Band herzlichst egal, denn der Hype kannte noch nie Grenzen. Auch am Sonntag konnten sich die Berliner wieder über einen vollen Posthof freuen und der frenetische Applaus und minutenlange Jubelschreie bestätigten, dass diese Band noch lange nicht an ihrem Zenit angelangt ist. Man muss dabei auch bedenken, dass Käptn Peng und die Tentakel von Delphi erst dieses Jahr ein Album rausbrachten und viele ihrer neuen Songs spielten. Dies kann dann ja durchaus oft mal zu einem eher launigem Publikum führen, wenn diese Songs noch nicht so bei den Leuten angekommen sind. Dieses Gefühl hatte man jedoch keine Sekunde – was einem weiteren großen Zuspruch der Band gegenüber zu sehen ist.

Zum Abschluss kamen dann wie gewohnt die etwas älteren Songs mit allen Hits von „Sie mögen sich“ über „Sockosophie“ bis „Der Anfang ist nah“, mit einer Unterbrechung eines Querflöttensolos über einige Minuten hinweg. Und sogar dieses ist bejubelt worden. Besonders hervorheben sollte man zum Schluss auch den Lichttechniker, welcher (vor allem von der Galerie aus gesehen) einen perfekten Job machte und immer wieder mit seinem Timing bestach. Und wie es sich bei einem Konzert dieser Qualität nun mal gehört, dankte es der Posthof der Band mit Standing Ovations – und viele waren nach der Ernüchterung der Hochrechnung der Wahl wieder sichtlich besser gelaunt und gingen mit einem etwas besseren Gefühl nach Hause!

Fotos: Andreas Wörister ( Facebook Page / Homepage )

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