Folkshilfe: Grande Finale im Posthof Linz

BAHÖ: Aufschrei, Aufsehen, so der Titel der Tour und des aktuellen Albums der Band folkshilfe. Den Abschluss der sehr erfolgreichen Tour machte die Band im Posthof in Linz. Das Heimspiel wurde von den 1.300 Besucher*innen schon sehnlichst erwartet – mit dabei war die bayrische Band Monobo Son. 

Ausverkauft – und das schon seit Wochen. Das Grand Finale der BAHÖ Tour von folkshilfe fand letzten Freitag im Posthof Linz statt. Vorband für diesen außerordentliche Spektakel war die bayrische Band Monobo Son. Im Zuge der BAHÖ-Tour haben die beiden Bands schon gemeinsam am selben Konzert gespielt und so entstand auch die Idee, sie für das Tourfinale nach Linz einzuladen. Die musikalisch begatben Nachbarn nehmen sich kein Blatt vor dem Mund und singen neben Liebe und Party auch über Fäkalien. Ganze drei Personen im vollen Saal kannten die Band vor dem Konzert am Freitag, trotzdem schafften es die Jungs innerhalb von 2-3 Liedern die Menge zu begeistern und zum Mitsingen zu motivieren. Die Motivation des Publikums liegt den Bayern wohl im Blut, ähnlich wie La Brass Banda, Django 3000 oder Dicht&Ergreifend ging die Party gleich voll los. Besonders in Erinnerung blieben die Lieder „König von der Straß“ und  „Schöne Wienerin“.

Für Ö3 zu alternativ, für Radio OÖ zu poppig und für FM4 zu kommerziell – schubladisieren haben sich die drei Jungs von folkshilfe noch nie lassen, auch wenn sie mittlerweile auch Airplay in den Radios bekommen. Bewusst weigern sie sich, sich dem „Schema F“ zu beugen und machen ihr Ding – und das, wenn man den ausverkauften Saal am Freitag als Beispiel nimmt, doch sehr erfolgreich. Das neue Album „BAHÖ“ haben sie zum Teil schon im Sommer am Domplatz vorgestellt, und waren damit auch den gesamten Herbst auf Tour. Da ging es quer durch Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol – und überall wurde ihr „BAHÖ“ erhört und mit ihnen gefeiert. Zum Abschluss der Tour bzw. als Grande Finale haben sie sich ihre Heimatstadt als Bühne ausgewählt. Bei einer wissenschaftlich fundierten Befragung durch Handzeichen war schnell klar, dass dies für keinen das erste folkshilfe-Konzert ist – für die meisten auch nicht das erste im Jahr 2017. Die Band hat sich also über die Jahre, wo sie bewusst auf Bühnen verzichtet haben und die meiste Zeit auf den Straßen des Landes spielten, einen besonderen Stand bei den Fans erarbeitet. Und eines ist klar: so eine Bindung zu ihrem Publikum hat kaum eine andere Band.

Musikalisch gaben die drei Jungs, Florian, Paul und Gabriel alles an Energie, was nach wochenlangem Touren noch vorhanden war. Das neue Album war auch dem Publikum kein unbekannter Konsonant – da wurde bei Liedern wie „Gemma“ und „Maria Dolores“ fleißig mitgesungen. Ein lautes Gelächter bzw. Schmunzeln löste das Lied „Sheriff“ aus. Highlights des Abends waren aber dann doch alt bekannte Freunde „Seit a poa Tog“, „Summa Sun“ und natürlich „Karl und Resi“. Aber auch vom neuen Album hat das Publikum schon so seine Lieblinge ausgewählt, wie etwa „Mir laungts“ oder „Huscha“. „Huscha“ ist wohl auch das Lieblingslied der Band selbst, so fand es schon im regulären Set seinen Platz und wurde auch anschließend noch als zweites Lied der Zugabe und somit als Letztes gespielt – als Grande Finale in der Diskothek.

Folkshilfe ist eine Band, die man sich immer wieder anschauen kann. Auch wenn einemn die Musikrichtung selbst nicht so interessieren würde, ist es schon alleine spannend, die Freude und den Elan der Band selbst zu beobachten. Bei der Band merkt man schon ab dem ersten Ton, dass sie sich voll und ganz dem Leben als Musiker und auf der Bühne verschrieben haben. Lange müssen sie auf den nächsten Auftritt nicht warten – so beginnt bald die Tour der Regionen, wo sie wieder in den ländlichen Gebieten von OÖ unterwegs sind und in kleineren Locations aufspielen. Bis dort hin arbeiten sie weiter an neuen Songs bzw. ist es geplant, die Zeit im Studio zu verbringen. Wir sind auf jedenfall gespannt auf Neues.

Foto: Lisa Leeb

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