Listen To Leena: ein gelungenes „Pendulum“-Release
Listen To Leena tourt gerade mit ihrem neuen Album und am Donnerstagabend machte die Band halt in der STWST. Die neuen Aufnahmen von „Pendulum“ sind abwechslungsreich, einmal klingen die Arrangements atmosphärisch und tragend, dann verläuft es wieder fetzig und groovig.
Für Überraschung sorgte der Support des Abends: MELA. MELA – eine Formation aus Wien bestehend aus Synth, Gitarre und Drums spielten anfangs vor wenigen Zuhörern, doch allmählich füllte sich der Saal. Schade eigentlich, da verpassten viele ein schönes Konzert. Der E-Bass wird einfach durch einen Synth ersetzt. Warum auch nicht, wenn es so gut funktioniert? Die Band gestaltet Klanglandschaften mit flächigen electronic Sounds, coolen Beats und schönen Gitarrenspiel. Der Song „Anxiety“ ist hier ein gutes Beispiel für letztere Beschreibung. Über die Musik wird hoch mit der Kopfstimme gesungen. Es ist Musik, die einen durchatmen und entspannen lässt. Sie wirkt episch und beruhigend und trifft den Zeitgeist moderner Musik und ist deshalb auch wirklich genießbar. Die Band erklärte während dem Konzert, dass sich oftmals ZuhörerInnen tanzbarere Musik wünschen – mit dem bevorstehenden Song „RAVINE“ wurde auch Bewegung möglich. Insgesamt lässt das Konzert den Wunsch auf ein Wiedersehen offen, wir werden auf jeden Fall MELA weiterverfolgen.
Nach etwas Umbauzeit, Frischluft atmen und Drinks auffüllen standen die Protagonisten des Abends bereit auf der Bühne. Als erstes fielen die schön anzusehenden Outfits der MusikerInnen auf – die speziell designten Hemden. Durch das Hinzufügen von Stehlampen in der Umbauzeit wirkte die Stimmung im Konzertraum gemütlicher – quasi Wohnzimmer-Feeling. Auch nahm es der STWST etwas von der Düsterheit, die hellere Atmosphäre passt auch besser zu LISTEN TO LEENA.
Denn so bunt wie ihr Cover auf dem neuen „Pendulum“ ist, sind auch die Songs des Albums. Generell wirkt die Band sehr positiv, ihr Pop facettenreich und anspruchsvoll. Unbestreitbar ist, dass die Band aus erstklassigen MusikerInnen besteht. Gewürzt wurde das neue Werk mit mutigeren Synthsounds wie etwa bei „Will I?“ und „Slow Motion“. Bei der Entstehung von „Her Way“ wurde mit Willi Resetarits kooperiert, dieser Spielt Bluesharp auf der Aufnahme. Leider gab es bei der Live-Aufführung keine Mundharmonika, das wäre sicher eine nette Showeinlage, jedoch ist das Fehlen bei weitem kein Fauxpas. Das Gesamtkonzept des Abends mit der Auswahl der Vorband, Beleuchtung, Outfits und Präsentation des Albums war durchdacht und gut umgesetzt. Als Zugabe gabs dann auch noch den Song „Decrypted“ von dem Debutalbum „White Elephants“ – herrlich!
Fotos: © Christoph Thorwartl