Seit 2009 sind Ceveo dabei, sich in der Post-Rock-Szene einen Namen zu machen. Auf seiner dritten LP namens „Jordsand“ scheint das Linzer Quartett nun stilistisch endgültig am Bestimmungsort angekommen zu sein. Die Platte erscheint am 30. November – wir haben vorab reingehört: „Jordsand“ also. Eine kurze Google-Suche bringt uns zum Ursprung dieses Albumtitels. Eine kleines Eiland im dänischen Wattmeer, das 2001 dem steigenden Meeresspiegel zum Opfer fiel und versank. Genau dorthin führt uns der erste Song auf Entdeckungsreise. Eine gedämpft hoffnungsvolle Aura durchzieht „Moving To Jordsand“. Ceveo sind Meister darin, Stimmungen minutenlang aufzubauen und plötzlich mit einem tonalen Wechsel ins Gegenteil abkippen zu lassen. Bedrohung macht sich breit. „Petrichor“ setzt genau da an, lässt aber mit harten, Desertrock-artigen Gitarren aufhorchen. Ein Vorgeschmack der Bandbreite, welche Ceveo auf ihrem neuen Werk abzudecken versuchen, ohne den Fluss des Albums zu stören. Einzig eine etwas druckvollere Produktion wünscht man sich in diesen härteren Momenten. Auf Gesang wird übrigens im Vergleich zu den Anfangstagen der Band, wie schon auf der letzten Platte „Eunoia“, komplett verzichtet. Stattdessen leitet uns „What’s The Time Crater?“ auf unserer Reise entlang lieblicher Xylophon-Klänge, während „Major Proton“ sich ein Stück weit dem Post-Metal zuwendet. Die ganz großen Perlen hat sich das Quartett aber bis zum Schluss aufgehoben. Auf „Sandwood Bay“ und dem abschließenden „Obsidian“ wird das Meisterhafte Spiel mit Intensität und atmosphärischer Dichte auf die Spitze getrieben. „Jordsand“ steht mindestens auf einer Stufe mit „Eunoia“, trumpft mit Abwechslungsreichtum, sowie gutem Gespür für Songstrukturen und plötzliche Wendungen auf. Wo es sich in der Diskografie tatsächlich einreiht, wird wohl erst der Langzeittest zeigen. Fest steht, dass es sich hier um ein Werk handelt um das Post-Rock Fans absolut keinen Bogen machen sollten. Es würde auch nicht wundern, wenn „Jordsand“ am Ende des Jahres auf einigen Genre-Jahresbestenlisten landet. Tracklist 01. Moving To Jordsand 02. Petrichor 03. What’s The Time Crater? 04. Major Proton 05. Sandwood Bay 06. Obsidian VÖ: 30.11.2018, self-released Vinyl // CD // Download TAGS :Album Kritik Album Review Ceveo Instrumental Musik Jordsand Linz Neues Album Österreich Post-Metal Post-Rock Artikel teilen Facebook Twitter geschrieben von Patrick Datscher Schreibt Albumrezensionen, Konzertberichte und führt gerne Interviews - transkribieren tut er diese aber weniger gern. Immer wieder auch für Blödsinnigkeiten abseits seines Kerngebiets "Musik" zu haben. Hosted einmal monatlich die Sendung "Subtext on Air" auf Radio FRO, ist bei mehreren Kulturinitiativen und in einer Band aktiv.
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