FLUT: Ausflug in die Vergangenheit

FLUT – eine Band, die ursprünglich aus Linz stammt, und eine Band, die in der jüngeren Vergangenheit in der österreichischen Musiklandschaft eingeschlagen hat wie der sprichwörtliche Blitz. Vergangenen Samstagabend ließen sich die Jungs wieder in ihrer Heimat blicken – und, ehrlich gesagt, was hätte es dafür einen besseren Ort geben können als die KAPU? 

Der Abend begann mit dem Premierengig einer neu gebildeten Formation: FLUUR. Eine neu gebildete Formation mit altbekannten Gesichtern (Bye Maxene, Kaiko), die ihre musikalischen Wurzeln neu zu entdecken scheint. Elektronisch angehauchter Pop, um es mit einer kurzen Floskel auszurdrücken. Ihre EP „Undone“ wird erst in einem knappen Monat veröffentlicht – in der KAPU konnte man hier einen gut vierzigminütigen Teaser hören. Nur soviel sei schon mal gesagt: wir freuen uns auf das fertige Produkt durchaus mit einigem Enthusiasmus entgegen.

Der mehr als gut gefüllte KAPU-Konzertsaal zeigte danach bei den Headlinern FLUT einmal mehr, dass die 80er mit absoluter Sicherheit noch nicht tot sind. „Tiefschlaf“ hieß die dem aktuell veröffentlichten Album „Global“ vorangegangene EP, von der sie auch mit zwei Songs ins Konzert starteten. Verzerrte Stimmen, tanzbare Beats, ein bisschen Nostalgie – bei FLUT weiß man, was man bekommt. Man bekam auch eine für KAPU-Verhältnisse opulente Lichtshow – und ja, 8 LED-Stripes an der Wand des Konzertsaales darf man hier schon als opulent bezeichnen. Eine gute Stunde lang bewiesen FLUT, dass sie in den letzten drei Jahren zu einer unglaublich intensiven Live-Band geworden sind, die sich keine Schwächen erlaubt, und mit „Linz bei Nacht“ als letzter Zugabe das Publikum in die besungene Nacht entlässt. Wenngleich das „Linz“ hier auch für jede x-beliebige andere Stadt stehen könnte, wie sie zugeben. Und seien wir uns mal ehrlich: wenn sogar die Linzer Kulturstadträtin Doris Lang-Mayerhofer sich in die Fluten der KAPU stürzt – dann kann das doch nur gut gewesen sein, oder?

Foto: Florian Lichtenberger

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.