Ahoi! Pop 2019 – Frauenpower zum Abschluss

Mit Alice Phoebe Lou, 5K HD, Bobby Oroza und My Ugly Clementine endete der dritte und finale Tag des Ahoi! Pop Festivals 2019 im Posthof. Ein gelungener und frauenstarker Abschluss der heurigen Ausgabe. Ein Abend, der vor allem von starken Frauen geprägt war.

Den Start machten pünktlich um 20 Uhr My Ugly Clementine. Das neue Projekt bestehend aus Mitgliedern von Leyya, 5KHD, Kaiko und Daffodils. Solider Auftritt der vier jungen Damen, die in ihrem neuen Projekt aufgehen. Sehr sympathischer und stimmungsvoller Indie, der zu überzeugen weiß und in Zeiten, wo Frauen in der Musik noch immer einen schweren Fuß haben, ist es umso schöner zu sehen, dass es keine Männer in einer Band braucht, um ausgezeichnete Musik zu machen. Mit Bobby Oroza folgte danach ein durchaus merklicher musikalischer Cut. Von ruhigem Indie ab zu sehr tanzbarem Jazz/Blues mit viel Liebe. Letzteres betonte Sänger und Namensgeber Bobby Oroza bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Musikalisch nicht für jedermann, aber für Fans des Genres absolut zu empfehlen, solide.

Danach durfte Sängerin Mira Lu Kovacs wieder zurück auf die Bühne. Begleitet von ihrer Band lieferten sie und der Rest von 5K HD ein fulminantes Set ab. Mit dezentem, aber umso atmosphärischerem Licht tauchte man geradezu in eine andere Sphäre ab. Die Kombination aus starker Stimme und wuchtigem Instrumentalpart zogen einen in seinen Bann. Unglaublich welche fülle und Kraft 5K HD immer wieder live versprühen, just amazing. Das neue Album „High Performaner“ gab es ebenso natürlich zum ersten Mal in Linz zu hören und man muss sagen: das funktioniert auch live genauso hervorragend wie die alten Nummern. Ein knapp über eine Stunde langes, tief beeindruckendes Abtauchen in eine wunderschöne andere Sphäre.

Last but absolut nicht least dann noch Alice Phoebe Lou. Im sonigen Südafrika aufgewachsen zog es die junge Dame schnell nach Europa. Mit frühen 16 Jahren machte sie sich dann bereits auf den Straßen von Berlin und Frankreich als Straßenmusikerin einen Namen. Was also in Kreuzberg, auf dem Kudam und dem Champs-Élysées begann, findet zwei Alben später auch den Weg in den Posthof. Auf beeindruckende Art und Weise. Eine überragende Stimme, die vor allem durch Abwechslungsreichtum überzeugt. Mal rauer, mal sanfter. Mal kräfter, mal einfühlsamer, fast engelsgleich. Das ganze mal nur alleine am Keyboard, dann wieder mit voller Band. Abwechslungsreich, auch wenn die Songs an sich ruhig sind und das auch bleiben. Ebenfalls sehr sphärisch, wie 5KHD zuvor. Keine Musik zum wild Tanzen, sondern zum Augen schließen und genießen. Ein überaus würdiger Abschluss dieses Abends und damit des Ahoi! Pops 2019.

Fotos: Andreas Wörister, Lisa Leeb

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