Ein Abriss im Alten Schlachthof Wels: Antilopen Gang! Foto: Christoph Leeb

Kerosin95 & Antilopen Gang: ein Rap-reicher Abend in Wels

Zumindest für mich war es wohl das letzte “Open Air”-Konzert dieses Jahr, das dafür hatte es bei bestem Wetter dafür in sich. Leider waren es wohl etwas weniger Leute im Schlachthof Wels als am Freitag zuvor bei Tocotronic und Kreisky. Deswegen, weil sich Kerosin95 und die Antilopen Gang sich das ebenso verdient hätten.

An der Schlange am Eingang erkannte man, dass der Andrang weniger groß war als zwei Tage zuvor, was aber der Stimmung, die an diesem Abend noch folgen sollte, keinen Schaden nehmen lassen sollte. Der Abend beginnt mit der Kunstperformance von “Kerosin95”. Kathrin Kolleritsch, wie der bürgerlichen Name lautet, ist vor allem bekannt von “My Ugly Clementine” ,die erst vergangenes Jahr mit dem Album “Vitamin C” als bestes Indie-Album Europas ausgezeichnet wurden. “Kerosin95” jedoch macht HipHop – und zwar ziemlichen guten. Auch wenn ich persönlich kein Fan des dieses Jahr erschienen Albums “Volume 1” mehr werde – was aber eher daran liegt dass ich kein sonderlicher großer Cloud Rap-Fan bin – so gehören älter Singles wie “Außen hart innen Flauschig” oder “Nie wieder Gastro” mit zum Besten, was dieses Genre in Österreich zu bieten hat. Und es hält dem auch live stand.

Danach kamen mit der Antilopen Gang uns bereits drei Altbekannte, mit ihren fünf Alben in den vergangenen sieben Jahren und einigen Klassikern vor der eigentlichen Bandgründung, mit denen sie sich in der von ihnen so ungeliebten Deutschrapszene etablieren konnten. Zwei von denen erschienen mit “Abbruch Abbruch” und “Adrenochrom”  erst vergangenes Jahr, diese dominierten auch die Setlist mit Songs wie “Trenn dich”, “Wünsch dir nix” oder “Globuli”. Auch wenn die vorgetragene Remixversion von “Fick die Uni” mir nicht ganz zusagte, so war das spätestens mit dem Soloauftritt von Danger Dan mit Songs wie “Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt”, “Eine gute Nachricht” und “Lauf davon” sofort wieder verziehen. Nach Ende des Konzerts ertönte mit “Ton Scheine Scherben” der perfekte Abschluss eines hörenswerten Abend!

Foto: Christoph Leeb

 

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