Foto: Christoph Leeb

BZFOS: Shock Rock Rebels @ Arena Wien

„Shock Rock Rebels“ – das neue Album der Bloodsucking Zombies From Outer Space. Live wurde die Platte – wie könnte es anders sein – zu Halloween in der Wiener Arena präsentiert. Ein Abend, der so ziemlich jeden der BesucherInnen zufrieden stellen sollte.

Man hat dann doch ein Zeiterl gewartet, bis wieder ein „normales“ Konzert von Wiens Horror-Rockern #1, den BZFOS, stattfinden konnte. Fast schon traditionell zu Halloween in der gut vollen Wiener Arena kamen nicht nur Zombies-Fans auf ihre Kosten.

Starten durfte der Abend mit oberösterreichischen Gästen. Zugegeben, wir sind voreingenommen, wenn es um die Attersee-Folk-Band Wham Bam Bodyslam geht, haben wir doch so einige Pfingstwochenenden mit ihnen am Baseballplatz in Attnang verbacht (Kenner wissen, was das bedeutet!). Den halbstündigen Slot zu Beginn des Abends nutzten sie für ein kurzes, aber umso prängnanteres Programm. Songs wie „Harakiri mit Anlauf“ vom neuen Album „Dancing Wrestling Burning Wood“ paarten sich mit altbekannten Klassikern – nicht zuletzt dem Evergreen „My Time My City“ zum Schluss. Gerne nächstes Mal länger wieder, Jungs – und sonst auf einem Baseballfeld nächstes Jahr halt!

Danach: Changeover. Eigentlich. Wäre der nicht versüßt worden. Es folgte nämlich eine Burlesque-Show von Madeleine de Sade – völlig zurecht mit lautem Applaus bedacht. Können Changeovers bitte immer so sein? Aber auch Act #2 an diesem Abend, The Crimson Ghosts, durfte sich hören lassen. Die Truppe aus Deutschland schlägt musikalisch eine weit härtere Kerbe ein – Horrorpunk steht außen drauf, Horrorpunk ist innen auch drinnen. Ein sympathischer, mitreißender Auftritt – und hey, man hätte auch nicht mitten in der letzten Nummer die Band abdrehen müssen, die paar Minuten wären dann wirklich wurscht gewesen. Zumindest wenns nach uns gegangen wäre.

Aber hey, immerhin gab es Bühnenshow #2 zu sehen: das erste Wiener Bluttheater. Von zwei Zombies wurde gekonnt die arteria radialis der armen Opferdame oral punktiert, um danach das zu veranstalten, was man chirurgisch als „missratene Laparotomie samt Colektomie und anschließendem Exitus“ bezeichnet hätte. Aber immerhin dürften die Gedärme den Zombies hervorragend gemundet haben. Mahlzeit. Oder so.

Danach: Headliner-Zeit. Eh klar. Ekstase im Publikum – auch klar. Dass das Spektakel opulent werden sollte – ebenso verständlich. Mit dem neuen Album „Shock Rock Rebels“ (Frontzombie Richy hier dazu im Interview) beschreiten die Zombies einen rockigeren Weg. Songs wie „Pig Hunt“, „Off With Their Heads“ samt Politmessage und das zelebriert vorgetragene „Teenage Antichrist“ zeugen davon. Daneben? Gab es ein Ramones-Cover („Pet Sematary“), Besuch vom Gaskassier Leopold, singende Kinder aus Hernals, Klassiker wie „Moonlight Sonata“, „Monster Mutant Boogie“, einen Haufen Kostümwechsel und glückliche Gesichter im Publikum. Nach einer „Poison“-Zugabe wurde das Publikum danach auch in die kalte Nacht entlassen – auf den „Mörder Blues“ musste man dieses Mal leider verzichten. Ein Brett einer Liveshow samt neuem Drummer, das deutlich macht, warum man sich die Zombies live gerne zu Gemüte führt. Until next time!

Fotos: Christoph Leeb, Markus Wetzlmayr

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.