Ruhmer: Ring the Changes
Letzten Samstag machte Ruhmer im Rahmen seiner Ring The Changes Tour auch in Linz Halt und sorgte in der Stadtwerkstatt für Stimmung. Unterstützt wurde der gebürtige Linzer dabei von Dua Plicity, einem eingespielten weiblichen Gesangsduo mit Band, bei der ebenfalls Linzbezug besteht.
Dua Plicity sind in Linz keine Unbekannten mehr. Früher noch unter anderem Bandnamen „Rent a Fence“ aktiv (hier zum Review aus dem Jahr 2014), ist das Sextett rund um die beiden Frontfrauen Sara und Marie-Theres zu einer Electro-Pop-Formation geworden, die klar auf die beiden (unserer Meinung nach sehr, sehr konkurrenzfähigen) Stimmen setzt. Vielschichtige Textzeilen, Arrangements, die das Prädikat „ausgefeilt“ mehr als verdienen, und mit Songs wie „Satellite“ durchaus auch mit Ohrwurmcharakter. Übrigens: für ihre Debutplatte „Phase to Phase“ haben sie auch ein Crowdfunding gestartet, das ihr hier unterstützen könnt. Live? Gerne wieder, den Spaß auf der Bühne merkt man ihnen an – nächstes Mal nehmen wir dann aber schon eine Platte mit nach Hause!
Auf der Suche nach Inspiration für eigene Songs reiste Ruhmer im Jahr 2019 kurzerhand in die französische Küstenstadt Calais, und verlieh seiner aus der offensichtlich erfolgreichen Suche heraus geborenen Debüt-EP den Namen der Stadt als Titel. Die sechs Songs umfassenden EP befasst sich vor allem mit der Reise zum Selbst und sinniert über die Zukunft und das, was sein könnte.
„Calais, where will you take me – what will await me?“ So schnell gehts und es hat ihn mit der „Ring The Changes„- EP in die Stadtwerkstatt Linz verschlagen.
Zu den früheren Songs, die in eher ruhigerem Takt zu nostalgischem Vor-der-Bühne-Hin-Und-Her-Schaukeln ermuntern, stehen die rockigen Töne der neuen EP zwar in Kontrast, tragen aber den ursprünglichen Sound der Band weiterhin mit.
Neben guter Laune brachte Ruhmer mit neuen Songs wie To The Wild und Comma nicht nur sehr viel Energie mit auf die Bühne, sondern ließ den Funken auch innerhalb kürzester Zeit auf das Publikum überspringen. Die „Ring The Changes“-EP besteht aus zum Nachdenken anregenden Texten, begleitet und untermalt von Melodien, die potenziell zu einem tagelang andauernden Ohrwurm werden, und einer ziemlich klaren, zwischen Bongos und Trompete mitschwingenden Einladung zum Tanzen und Feiern – eine Aufforderung, die das Publikum der Stadtwerkstatt sofort verstanden und umgesetzt hat.
„À plus tard, au revoir.“ Hoffentlich bis bald wieder in Linz!
Fotos: Lisa Trost, Christoph Leeb