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DAYS N‘ DAZE: what a shitshow!

Wenn Texanischer, hobo-inspirierter Folk Punk in der Linzer Stadtwerkstatt aufgeigt… auftrompetet(?), kann es nur schrecklich werden. Schrecklich leiwand. Schrecklich heiß. Schrecklich wundervollst! So geschehen bei DAYS N‘ DAZE, THE RUMPERTS und BASTARD RADIO.

Den Anfang machten dabei die akustisch-minimalistischen Punks mit Folk-Einschlag aus Vöcklabruck, BASTARD RADIO. Getrieben von Cajón, Akustikklampfn und rauchigen Vocals. Vervollständigt von der exakt richtigen Prise E-Gitarren im Doppelpack. Perfektioniert durch wunderbare Gröhl-alongs und ganz viel Herz in den Lyrics. Eine Heavy Rotation des neuesten Werks, „Permanent Ecstasy“, wird wärmstens empfohlen.

Wärmstens ging es nach einer viel zu kurzen Verschnaufpause auch weiter. THE RUMPERTS drehten den Biothermostat der STWST gleich noch mal gesalzen nach oben. Die Wiener Punk-Kombo, die gerne mal Konventionen auf den Kopf stellt – Stichwort „Malefronted Girlband“ – liefert aber gerade bei ihrer Bühnenshow und der Songauswahl genau das, was man sich erhofft: geradliniger Punk, mit genug Drehmoment, dass Stillstand unmöglich wird. Elf Klangspenden und ein unerwartetes, aber wie Faust auf Auge passendes „Nervous Breakdown“ Cover zur Zugabe später war der Laden eingerissen, das Publikum für den Main Act zugeritten.

DAYS N‘ DAZE brauchten sich um die Stimmung keine Sorgen mehr zu machen. Eine vollgepackte STWST mit angenehmem Tropenhausklima wartete auf das Vierergespann, das sich irgendwo zwischen Crust Punk, Folk und Bluegrass eingenistet hatte. Bewaffnet mit Akustikgitarre, Trompete, Kontrabass und stilechtem Waschbrett wurden alle Register gezogen und lyrische Huldigungen an das Leben, die Liebe, die Angst und die Masturbation ins anwesende Volk geblasen. Als der Schweiß und das luftgestützte Bier zentimeterhoch am Boden standen, der Pogo zum Schlittschuhlauf wurde und Trompeterin Whitney Flynn einige subversive Elemente im Publikum fragen musste, ob wir denn ein Problem haben würden, ob der Bierbecherwerferei, illustrierte es perfekt die Grundstimmung und Kernaussage des DAYS N‘ DAZE Klassikers „Shitmachine!“:

This is a shitshow, a disaster

But it’s everything I’ve ever wanted

And I wouldn’t trade it for the world

Danke an SBÄM für das leiwande Booking. So funktioniert Punk auch abseits der großen Hotspots à la Arena oder Wiesen.

Fotos: ©️ Christoph Leeb / ©️ Markus Wetzlmayr

Markus liefert als Teil der Wiener Fraktion von Subtext Konzertfotos aller möglichen Genres. Egal ob Hip Hop oder Black Metal - Hauptsache die Musik geht unter die Haut und drückt in den Ohren.