Intra: Stonerrock am Donnerstag
Sommer, Sonne, Gastgarten, ein verlängertes Urlaubswochenende – oder ein Stoner-Konzert in der Stadtwerkstatt, das sich ausgezahlt hat. Intra, Coperniquo und Okda waren nämlich zu Gast.
Donnerstag, Gastgartenwetter, langes Wochenende – keine guten Voraussetzungen eigentlich für ein gut besuchtes Konzert in Linz. Um die 70 Leute werden es am Ende aber schon gewesen sein, die beim Heimspiel des Stoner-Aushängeschildes Intra in der Stadtwerkstatt zu Gast waren. Zurecht, wie sich herausstellen sollte. Aber der Reihe nach.
Die ersten Gäste des Abends nahmen nämlich den weiten Weg aus Dresden nach Linz auf sich: Okda. Eigentlich hätten die in einem bekannten Linzer Geheimkeller bereits 2020 mit Intra aufspielen sollen – aus bekannten viralen Gründen hat sich das Ganze auch gleich mal zwei Jahre verschoben. „Empty Preset“ heißt die EP, die dann voriges Jahr auch erschienen ist, und die samt neuem Bandmitglied am Bass präsentiert wurde. Stilistisch stark im Alternative Rock beheimatet, ein bisserl Grunge gibts auch, macht damit nicht nur uns Spaß, sondern auch Intra-Frontfrau Bianca, die gleich mal zu einem Duett auf die Bühne gebeten wurde und wohl selbst überrascht war, „nur“ singen zu müssen.
Coperniquo: Mittanztauglich
Danach: Stilbruch. Ein bisschen zumindest. Coperniquo aus Salzburg bespielten den mittlerern Slot, und taten das, wie wir finden, großartig. Hier merkt man, dass die drei Herren bereits länger Musik machen. Vor allem Mace kennt man eher aus anderen musikalischen Hip-Hop-Gefilden – er ist aber auch im Rock durchaus der Inbegriff einer „Rampensau“. Neuerdings singen Coperniquo auch auf Deutsch, auch das weiß zu gefallen. Tracks wie „Best Of Me“ sind sowieso radio- und mitsingtauglich, und auch die Zugabe im Publikum lassen sich die Jungs nicht nehmen. „Back To Gegenwart“ heißt die aktuelle Tour – und endlich ist man wieder in gewohnter, normaler musikalischer Gegenwart angekommen. Thumbs Up!
Intra: Back at home
Last but not least dann noch die Lokalmatadoren von Intra mit ihrem ersten STWST Konzert seit März 2019 – und wie sie vermisst wurden. Die Intra-Shirt-Dichte an diesem Abend war unübersehbar groß und die Fans wurden auch nicht enttäuscht. Wie von der Band gewohnt und schon sehr oft von uns bestätigt war die Live-Performance wiedermal energiegeladen und fehlerfrei. Da hätte das Publikum durchaus ein bisschen mehr Einsatz zeigen können, an der Band lag es auf jeden Fall nicht, dass der Raum etwas statisch wirkte. Schöne Überraschungen dann auch in der Setlist. Mit „Time has Come to go“ und „Ode to be“ gab es die beiden aktuellsten Singles genauso wie den Klassiker „Spiral Down“ und mit „Last Born“ eine Premiere. Schöner Song, in gewohnt sehr guter Intra-Qualität und Stil. Alles in allem ein wirklich sehr gutes Set, das alle Erwartungen erfüllt hat und uns wie der gesamte Abend sehr zufrieden und freudig in diese Linzer Sommernacht entlassen hat.
Fotos: Andreas Wörister, Christoph Leeb