Jeremias im Posthof Linz
Foto: Christoph Leeb

Jeremias zur Golden Hour in Linz

Die zweite Show außerhalb Deutschlands in Linz. Mit „Disco-Funk“ lösten Jeremias am Mittwoch im Posthof beim Publikum gute Stimmung aus und riefen unglaublich vielfältige Emotionen hervor.

Passender könnte der Titel der Tour „golden hour“ zum sommerlichen Wetter diesen Mittwochabend nicht sein. Die Stimmung im bummvollen Saal im Posthof war vom heißen Tag und der Vorfreude schon aufgeheizt. Endlich können Linzer Phantasten die aus Hannover stammende Band live erleben. Doch bevor Jeremias angekündigt wird, präsentiert Kadie alias Katharina Pauer einige ihrer Songs, die beim Publikum definitiv Anklang finden. Bei jedem Abklang des letzten Tones tobte die Menge und war von dem ehrlichen und authentischen R’n’B der Singer-Songwriterin begeistert.

Jeremias – Leeet’s go!

Nach mehrmaliger Aufforderung seitens des Publikums betraten nun endlich Jeremias Heimbach (Gesang/Piano), Oliver Sparkuhle (Gitarre/Synthesizer), Ben Hoffmann (Bass) und Jonas Herrmann (Schlagzeug) die Bühne und spielten als Auftakt den Instrumentalsong „xx“ aus ihrer im Mai 2021 erschienenen EP. Doch für die Musikbegeisterten blieb es nicht nur bei bekannten und geliebten Klassikern wie „nie ankommen“ oder „paris“. Auch neue noch nicht erschienene Kassenschlager waren Teil der Show. Besonders herausgestochen ist hierbei der Song „Goldmund“ (angelehnt an die Erzählung „Narziß und Goldmund“ von Hermann Hesse), den die Band, wie sie selbst meint, jedoch eventuell gar nicht zu vervielfältigen gedenkt. Angesichts dessen was wir gehört haben gibt es von uns aber eine klare Empfehlung: Her damit!

Arm-in-Arm gepaart mit Moshpit

Ob ganz alleine nur in Begleitung von Klavier oder gemeinsam mit lautem Gitarren-, Bass- und Schlagzeugsound – Sänger Jeremias hat eine unverkennbar schöne und sinnliche Stimme, die Einen sofort abholt und Gänsehaut bringt. In den Songtexten geht es oft um das „mehr Wollen“ und „nicht genug Bekommen“. Diese Energie merkt man auch anhand der musikalischen Interpretation. Die Begleitung und der Gesang ziehen nach vorne und wollen immer mehr und mehr geben. Heimbach zieht Wörter in die Länge und lässt sie dann klar und mit Nachdruck enden und das immer etwas verzögert zum Schlag der Begleitinstrumente – lieben wir!

Wahnsinnig schön war die Interaktion mit dem Publikum, die immer wieder stattfand. Egal ob ein Moshpit erklärt wird, Lilly als Zuschauerin auf die Bühne geholt wird und den Song „mio“ mit der Band performt, oder alle gemeinsam im Kanon ein Geburtstagslied singen. Artists und Fans waren immer im Austausch.

So auch am Schluss des Konzertes – echtes Gemeinschaftsgefühl kam auf, als die ganze Crew wurde auf die Bühne geholt und gemeinsam mit dem eh schon heißeren Publikum mit Feuerzeug und Armen hoch oben gesungen wurde – was ein geiler Auftritt!

Fotos: Christoph Leeb

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