Foto: Christoph Leeb

Half Moon Run: ein traumhafter Montag

Montag, instabile Wetterlage, Linz. Nicht unbedingt allerbeste Voraussetzungen für einen leiwanden Konzertabend – Half Moon Run bewiesen jedoch, dass jegliche Skepsis unberechtigt gewesen wäre und lieferten eine gelungene Show ab.

Montag, 19:30 – es gibt wahrlich bessere Zeiten für Livekonzerte. Aber wenn mit Half Moon Run einer der spannenderen Acts auf Tour ist, nimmt man auch das in Kauf. Auch deswegen, weil mit Stu Larsen hochkarätiger Support am Start war. Der gebürtige Australier arbeitete früher in einer Bank – bis er aus seinem Leben ausbrach und seit einigen Jahren sein Dasein als Musiker fristet. Stimmlich mehr als solide, mit „Hallucinating“ einen Song der heimischen Singer/Songwriterin OSKA im Programm, mit „Thirteen Sad Farewells“ und „By The River“ Evergreens am Start – es gibt wahrlich schlechtere halbstündige Supportslots. Den gut 100 Anwesenden hats gefallen – dem Autor dieser Zeilen ebenfalls.

Half Moon Run wiederum sind ein Act, der zur Kategorie „The Next Big Thing“ zählen könnte. Devon Portielje, Dylan Philpps und Conner Molander aus dem kanadischen Montreal sind mit Songs wie „Call Me In The Afternoon“ und „Full Circle“ (das wegen den „Instagram-Aufforderungen dann auch gespielt wurde) bekannt geworden – und catchy as hell. Eineinhalb Stunden lang präsentieren sie neben ihren Hits auch eine abwechslungsreiche Setlist aus „A Blemish in the Great Kight“ und „Sun Leads Me On“, bei der die Freude, on stage zu sein, rüberkommt. Grinsend im Gesicht, auch Unplugged-Einlagen zwischendurch, da fehlt es an nichts, wie auch der frenetische Applaus des Publikums bestätigte. Auch ein Neil Young-Cover als zweite Zugabe kann Half Moon Run nicht stoppen – fast schon kitschig, dass sogar der Himmel ein Einsehen hatte und es erst nach den letzten Takten zu regnen begonnen hat. Ein Konzert, das auch nach Ende noch nachwirkt, und sicher einen größeren Zuspruch verdient gehabt hätte!

Fotos: Christoph Leeb

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.