Ritual Howls und der Klang des Weste(R)ns
Dienstag. Passend zum regnerischen Wetter umhüllen die Rituals Howls mit mystischen Klängen und verruchten Melodien ihr Publikum. Gemeinsam mit Empathy Test sorgen die beiden Trios für einen reizvollen Abend in der KAPU.
Die aus England stammende Synthiepop Band Empathy Test eröffnet die Tür in den Konzertsaal, und liefert 40 Minuten energiegeladene elektronische Tanzmusik. Isaac Howlett mit einer außergewöhnlichen, fast engelsgleichen Stimme, Oliver Marson am Keyboard und David Leisser als Support an den Drums. Sie wissen sehr genau, wie sie ihr Publikum in Bewegung bringen. Was wir wissen: es hat auch ihnen gefallen, nur eine Zugabe war nicht genug.
Eine Bierlänge danach werden die Konzertgäste in den Saal zurück gerufen und die aus Detroit kommende Band Ritual Howls betritt die Bühne. Es ist der 20. Abend ihrer Europatour. Über eine Stunde lang präsentieren die einst genannten „Cowboys des Dark Wave“ Werke ihrer bislang veröffentlichten Alben. Im Genre des Dark Post-Punk/ Industrial Rock kategorisiert, geht die Musik mit ihrem verruchten, fast unheimlichen Schleier in eine ganz eigene Richtung. Sie erinnert an Filmmusik aus einem Westernstreifen der 50er-Jahre. „Final Service“, „Alone Together“ oder „The Taste of You“ sind nur Beispiele davon.
Paul Bancell’s Stimme mag fern an Nick Cave erinnern, die Texte zum Teil an die Apokalypse. Paul mit Gitarre, Ben Saginaw am Bass und Chris Samuels mit Synth, Samples und Drum Machine beschallen den Konzertraum der KAPU und dringen durch Mark und Bein der Zuhörer:innen. Visuell gabs viel grelles Licht, oder gar kein Licht, was einmal mehr die musikalische Performance und finstere Musik der Ritual Howls unterstreicht.
Schön war’s!
Foto: Andreas Wörister, Larissa Schöfl