Foto: Eric Pankow

Mono & Nikitaman – Tanzen für Peace, Love und Gleichberechtigung

Keine Toleranz für Intoleranz. Unter diesem Motto spielen Mono & Nikitaman seit Jahren für ihre Fans, so auch am Freitag auf der FrischLuft-Bühne im Posthof Linz. Das Duo sorgte mit Sympathie, mitreißenden Melodien und ehrlichen, sozialkritischen Texten für Bombenstimmung und hatte sogar ein neues Album mit im Gepäck. Hätte es eine Decke gegeben, wäre der Schweiß davon getropft.

Nach langer Coronapause war die Freude über ein erneutes „Heimspiel“ von Mono & Nikitaman bei Band und Fans riesengroß. Für Mono, die in Linz geboren wurde, fühlte es sich an „wie nachhause kommen“. Auch das Publikum war motiviert, ihre überschüssige Energie in Tanz und Applaus umzuwandeln. Die Stimmung war also nicht nur aufgrund der hochsommerlichen Temperaturen kochend heiß. Dennoch war die Anzahl der Konzertbesucher:innen überschaubar. Platz zum Bewegen hatten wir also ausreichend!

Dass Mono & Nikitaman auf Publikumsinteraktion setzen wurde von Beginn an klar. Um der schlechten Wettervorhersage zu trotzen, wurde von Publikum und Band aus voller Kehle gesungen. Das Ziel – den Regen verscheuchen – wurde erreicht, es fiel den ganzen Konzertabend lang kein Tropfen vom Himmel. Einzig der Luftzug der T-Shirt-Helikopter, die einige Fans nutzten, um sich von ihrer nassgeschwitzten Kleidung zu befreien, brachte kurzfristig etwas Abkühlung. Schade, denn nach zwei energiegeladenen Stunden voller Spaß, Schweiß und Circle Pits hätten wir alle eine Dusche gut vertragen können!

Ein Grund für Mono & Nikitamans Erfolg ist definitiv ihre Ehrlichkeit und ihren Mut, sozialkritische Themen in ihren Texten aufzugreifen und gegen Rassismus, Ausgrenzung, Ungerechtigkeit und Homophobie Stellung zu beziehen. Mit Songs wie „Stell dir vor“, „Hitler muss immer wieder sterben“, „Asoziale Gesellschaft“ oder „Geboren um frei zu sein“ nutzen sie ihre Musik effektiv als Sprachrohr, üben scharfe Gesellschaftskritik und nehmen eine eindeutige politische Position ein. Mit dem neuen Album „Autonome Zone“, das in Zeiten von Corona, Krieg und Ängsten entstanden ist kämpft das Duo einmal mehr für Gleichberechtigung und ruft auf, die Augen zu öffnen aber sich trotz Krisenzeiten selbst treu zu bleiben.

Aber auch Gute Laune kommt bei Konzerten von Mono & Nikitaman nicht zu kurz. Mit Hits wie „Gib mir ein bisschen Sommer“, „Keine Schuhe“ und „Kein Weed“ gemischt mit ihren Reggae/Dub-Beats wurde Leichtigkeit und Lust zum Tanzen versprüht. Das Duo mitsamt der teilweise neu besetzten Band hatte durchwegs sichtlich Spaß an ihrer Performance, und das Publikum konnte nicht genug bekommen. Deshalb wurde die Auftrittszeit nach wiederholten „Zugabe“-Rufen bis zur letzten Sekunde ausgekostet. Auch nach fast 20 Jahren steckt in Mono & Nikitaman so viel Feuer, Energie und Freude an ihrem Schaffen, das jedes Konzert zu einem Erlebnis wird!

Tagsüber Lehrerin und Sportskanone, nachts subtext-Journalistin, Backstage-Crew, gelegentlich auch Vorband. Cello, vocals, piano.