Cover Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens
Droemer Knaur Verlag

Pierre Martin: Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens

Lucien verspricht seinem sterbenden Vater, eine Familientradition der anderen Art fortzusetzen, denn vor allem die Oberschicht braucht zuverlässige und diskrete Auftragskiller. An der sommerlichen Côte d’Azure beginnt für Lucien der Ernst des Lebens.

Das Versprechen am Sterbebett und die mörderische Familientradition deuten auf einen aufregenden „Bad Boy“ Roman hin, doch der Protagonist hat seine eigene Interpretation der Aufträge. Lucien lebt für sein Restaurant das P´tit Bouchon, dort verbringt er seine Abende, trinkt guten Wein und lässt sich kulinarisch verwöhnen. Als ihn dann plötzlich die Nachricht erreicht, sein Vater läge im Sterben, beeilt sich Lucien, trotz angespanntem Verhältnis, zu ihm zu gelangen. Auf dem Totenschein des Arztes steht Herzinfarkt, doch die Schusswunde macht die Sache klar. Mit den letzten Worten nimmt der Vater seinem Sohn das Versprechen ab, zu töten.

Kann man ein Auftragsmörder sein, der nicht tötet?

Für Lucien beginnt eine turbulente Zeit. Töten, nicht töten, Diamanten und jede Menge gutes Essen, er rettet schöne Frauen in Not und vermöbelt unangenehme Zeitgenossen. Der Autor beschreibt auf charmante Art das Leben an der Côte d’Azure, da will man sich gleich selbst ins P´tit Bouchon setzten, sich die großartigen Gerichte servieren lassen und die besten Weine dazu trinken. Zu bemängeln sind die Dialoge, die sich eigenartig und holprig lesen. Ein bisschen wie die deutsche Synchronversion von Highschool-Filmen.

Fazit

Die Idee des Romans ist spannend und bietet eine Grundlage für eine glatte Killerserie. Allerdings werden Gewalt und Mord möglichst vermieden und es soll eine friedliche Lösung gefunden werden. Leider sind Gutmenschen für einen Krimi eher unbefriedigend. Für diejenigen, die Krimis lesen, aber sich von zu viel Gewalt umgeben fühlen, ist dieses Buch angemessen. Wenn man aber nach Nervenkitzel und Perfektion beim Morden sucht greift man besser zu etwas anderem.

Das Buch hat gute und weniger gute Aspekte. Stil und Thematik passt eher zu kitschigen Schnulzen als zu spannenden Krimis. Besonders in den Bann zieht keiner der Charaktere und der rote Faden ist eher blass rosa. Alles in allem verspricht der Roman mehr zu sein als er ist und schafft wenig Emotionen beim Lesen.


Cover Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens

Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens

von Pierre Martin

Droehmer Knaur Verlag
400 Seiten, Deutsch, Kartoniert

€ 16,50
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Für den Kopf im Labor, für die Seele am Schreiben. Wenn ich über ein gutes Buch rede, einfach unterbrechen. Das könnte sonst lang dauern.