Foto: Christoph Leeb

Willkommen im Indieversum!

Lokale Bands, gutes Bier, gute Konzerte. Die erste Veranstaltung „Indieverse“ in der Linzer Stadtwerkstatt kann man getrost unter dem Motto „bitte um Fortsetzung“ verbuchen.

Drei lokale Bands im weitläufigen Genre „Indie“ haben sich am Freitagabend in der Linzer Stadtwerkstatt eingefunden, um der neu ins Leben gerufenen Veranstaltungsreihe „Indieverse“ Leben einzuhauchen. Oh.Alien, die uns bereits am Schlommerfest des Kulturvereins Schlot aufgefallen waren, mussten leider krankheitsbedingt absagen. Schade!

Als erstes auf der Bühne standen danach Tin Man Falls, deren gleichnamiges Album passenderweise am selben Abend releast wurde. Das Trio rund um Singer/Songwriter Joseph Robinson präsentiert hier nicht nur ein Chet-Faker-Cover, sondern fischt auch musikalisch in ähnlichen Gewässern. Laid-Back auf der einen, popangehaucht auf der anderen Seite. Ein Duett mit Why-Y-Sängerin Nnella schafft dann auch gleich mal Gänsehaut, nicht nur bei den drei motivierten Tänzer:innen in der ersten Reihe. Gerne wieder!

Danach folgte eine alte Bekannte: Xing. Die mittlerweile in Wien beheimatete Ex-Linzerin ist uns das erste Mal bei den POP-Borg-Sounds aufgefallen, hat ihren Stil aber seither konsequent weiterentwickelt. Songs über Bodyshaming, das großartige „Rain“, „Unfocused“ sowie ein Ausblick auf das kommende Jahr samt neuer EP sind soulig angehaucht, stimmlich hervorragend und können ins Ohr gehen. Gemeinsam mit Produzent mo auf der Bühne trat Xing im Duo an diesem Abend auf. Dafür kann die Sängerin zwar nix, aber mit Full Band wäre der Auftritt wohl dann aber doch noch ein ganzes Stück besser. Aber wurscht, nächstes Jahr dann!

Headliner an diesem Abend: Why-Y. Bekannte Gesichter aus anderen Projekten wie etwa Nnella oder Schmack auf der Bühne, glückliche Gesichter davor. Weshalb die glücklich waren? Weil Why-Y hier ein Konzert der Marke „Bistdudeppert“ auf die Stage zimmerten. Dass hier ausgefeiltes Songwriting auf absolute Könner:innen an den Instrumenten trifft, war uns schon von vornherein klar. Dass das aber so in eine knappe Stunde Gesamtkunstwerk gegossen wurde, hat uns dann doch sehr überrascht. Die Stimme von Nadja Bodlak auf bekannt großartigem Niveau. Aber solch eine Bühnenpräsenz haben wir auch schon lange nicht mehr erlebt. Ein Konzert, das den Eintrittspreis alleine schon wert gewesen wäre, und das auch am Tag danach noch in den Gehörgängen nachhallt!

Fazit: gelungenes Debut einer neuen Veranstaltungsreihe in der Stadtwerkstatt, wo hoffentlich noch viele weitere Ausgaben folgen!

Fotos: Christoph Leeb

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.