Jakob Busch: Ausflug ins Gedankenland
Jakob Busch – ein Mühlviertler Liedermacher, der sich in der hiesigen Szene bereits einen Namen gemacht hat, gastierte gemeinsam mit Bärenheld am Donnerstag im Linzer Posthof. Ein schönes Konzert für Pop-Fans!
Kennt ihr noch „JackTheBusch“? Ja? Ok, dann dürftet ihr eh schon länger wissen, was Jakob Busch aktuell so macht. Als JackTheBusch als Nicht-Nur-Aber-Auch-Cover-Artist auf Firmenfeiern, Hochzeiten oder „klassischeren“ Konzerten aktiv, hat sich der junge Mühlviertler bereits einen Namen gemacht. Unter seinem bürgerlichen Namen Jakob Busch veröffentlicht der im mühlviertlerischen Haslach beheimatete Musiker eigene Kreationen, die er am Donnerstagabend im überraschend vollen kleinen Saal im Linzer Posthof präsentierte. Aber dazu später mehr.
Den Support an diesem Abend könnte man nämlich auch kennen: Bärenheld. Josua Palmanshofer alias Bärenheld schreibt nämlich nicht nur Songs für dieses Projekt, sondern macht sich auch als Produzent („Fein“ von Edmund) einen Namen. Der Auftritt im Posthof? Sympathisch! Songs seiner 2021 erschienenen Platte „Wildnis“ samt radiotauglichen Nummern wie „Downtown“, tanzbaren Nummern wie „Ich liebe dieses Feeling“ und emotionalen Tracks wie „Du“ sorgen für ein Pop-Konzert, das funktioniert. Gelungenes Feature auf der Bühne inklusive, sympathisch zwischendurch – die Zugabenrufe waren durchaus berechtigt.
Jakob Busch: Britney und deutschpop
Jakob Busch entführte danach im Anschluss in sein „Gedankenland“, nachtdem er mit „Hoit Mi“ nochmal schnell einen Ausflug ins Vorgängerprojekt gewagt hatte. Was ebenfalls deutlich wurde: er versteht es, wie er mit popaffinem Publikum umgehen muss. Musikerziehung – was ist eigentlich eine Loopstation – und Anweisungen zum richtigen Handy-Filmen inklusive. Covern kann er zwar auch in diesem Set nicht komplett lassen – aber dass er das Filmen bei einem Britney Spears’schem „Toxic“-Cover nicht leiden kann, lässt ihn auf der Bühne nur sympathischer wirken. 2021 ist das bereits erwähnte Album „Gedankenland“ erschienen, das sich im oft gefährlich nah am Einheitsbrei wandelnden Deutsch-Op vor allem durch eines auszeichnet: Authentizität. Hier wird kein Hehl daraus gemacht, Pop zu machen, der auch im Radio laufen kann, und der von einer möglichst großen Hörerschaft gehört werden soll. Eine Hörerschaft, die zu „Frieda“ und „Nur wegen dir“ auch richtig abgehen kann. Warum eigentlich auch nicht? Den gut 200 durchwegs textsicheren Leuten im Linzer Posthof hat es jedenfalls gefallen, ebenso wie den Artists, die als Zugabe auch einen Ausflug ins Publikum wagten. Auch als Mensch, der mit deutschem Pop nicht wirklich oft etwas anfangen kann, muss man hier sagen: das war schon ein guter Konzertabend!
Fotos: Christoph Leeb