SOHN – Slow Down and enjoy

Sohn alias Toph Taylor tourt mit seinem aktuellen Album „Trust“ durch Europa und brachte uns letzten Montag nicht nur ein Schneegestöber, sondern auch wunderbare Stunden voller großartigen Musik mit in den Posthof.

Vorm Konzert sprach ich zufällig mit einer Freundin über das Thema „Never meet your Heroes“. Irgendwie hat mich der Satz das gesamte Konzert über begleitet. Vorallem mit dem Wissen, dass es zwischen subtext.at und Toph durchaus mehrere Überschneidungspunkte gibt. Rein aus Interesse schaute ich unsere Archive nach, wie lange wir den Musiker bereits mit unseren Berichten, Fotos und Videos begleiteten. Da gab es seit 2010 viele Kontaktpunkte, ob bei Acosutic Sessions, mit seinem alten Projekt Trouble over Tokyo, Interviews und natürlich unzählige Konzertmomente. Eines zieht sich durch all die Erwähnungen durch – unsere Begeisterung für die hochkarätige Musik und die Sympathie von Toph Taylor selbst.

Acoustic Session mit Trouble over Tokyo

Der eigentliche Support, Liam Mour, musste leider krankheitsbedingt absagen und der Gitarrist von Sohn, Royce Wood Junior sprang kurzfristig ein und bastelte sich innerhalb von 30 Minuten ein Set zusammen. Royce Wood Junior ebnete mit seinem tanzbaren Set den Weg für den Headliner. Der Londoner Musikproduzent und Multiinstrumentalist verwöhnte unsere Ohren mit einem vielfältigen Mix aus smoothen Elektrobeats und verträumtem Gesang. Seine Professionalität steht außer Frage, wer es schafft in so spontan in dieser Qualität abzuliefern, hat unseren größten Respekt verdient. Wem das noch nicht Beweis genug ist, überzeugen vielleicht die Grammy und Mercury Award Nominierungen von seinem großartigen Talent.

„The problem when you enjoy yourself too much you forget what you are doing“

Kurz gesagt, das Konzert von Sohn war umwerfend – später dazu mehr. Vorerst möchte ich an der Stelle die großartige Leistung von Katharina Kate Krachler erwähnen. Für alle Konzertvielgänger*innen: die Dame steht hinter den Lichtpulten von so manch Bands wie Folkshilfe oder Granada. Perfekt auf die Musik abgestimmt wurde mit dem verschiedenen Licht-Equipment eine Atmosphäre geschafften, die einen komplett in die Tiefen der Songs eintauchen und vor allem sämtliche Raumvorstellungen über Bord werfen lässt.

Mit dieser Metapher möchte ich auch auf die Musik von Sohn überleiten. Gleich zu Beginn wurden wir mit Klassiker wie „The Wheel“ oder „Oscillate“ verwöhnt. Klarerweise waren auch viele Songs vom aktuellen Album dabei, untere anderem unsere beiden Lieblinge „Figureskating, Neusiedlersee“ und „Riverbank“. Das Set war generell sehr gut aufeinander abgestimmt und wir können unseren Bekannten, welche bereits das Konzert in Wien besuchten nur zustimmen – eine perfekte Mischung. Circa bei der Hälfte machte Toph eine kurze Ankündigung „The rest of the set will be a burner“ – und naja, TRUE.

Wenn das einzig Negative am Montag war, dass die aktuelle Platte „Trust“ bereits vergriffen war. Am liebsten hätten wir noch weitere Stunden der großartigen Band gelauscht. Also, um nochmal zum Anfang zurückzukommen – please get in touch with your heros bzw. besucht zumindest deren Konzerte.

Fotos: Lisa Leeb

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