Wie die Pflanzen zu uns in die Stadt kamen
Viele Pflanzen haben ihren Weg in die Städte, unsere Gärten, Häuser und Wohnungen auf ganz unterschiedliche Weise gefunden. Manche wurden bewusst von Menschen eingeführt, um Grünflächen und Parks zu schaffen, während andere auf natürliche Weise den Menschen gefolgt sind und sich angepasst haben.
Egal ob Felder, Obstgärten, Parks oder kleine Grünstreifen. Pflanzen wurden seit Tausenden von Jahren bewusst gesetzt, gezüchtet, vermehrt, gekreuzt, entdeckt, gehandelt und genutzt. Ob als Lebensmittel, Medizin, Baumaterial oder einfach nur als Zierde – Gräser, Blumen, Sträucher, Früchte und Bäume sind viel stärker mit allen Aspekten unseres Lebens verbunden als uns meist bewusst ist.
Pflanzen spielen auch eine wichtige Rolle in unserem Ökosystem. Sie sind die Grundlage der Nahrungskette und bieten Lebensraum und Schutz für viele Tierarten. Sie sind auch wichtig für die Luftqualität und den Klimaschutz, indem sie Kohlendioxid aus der Luft absorbieren und Sauerstoff abgeben. Pflanzen sind auch wichtig für das hydrologische System, indem sie Wasser speichern und filtern und so zur Regulierung des Wasserkreislaufs beitragen. Trotz ihrer Bedeutung werden Pflanzen jedoch immer wieder durch menschliche Aktivitäten wie Abholzung, Überdüngung und Klimawandel gefährdet. Es ist daher wichtig, dass wir uns um ihren Schutz und ihre Erhaltung bemühen. Durch die Aufklärung über die Bedeutung von Pflanzen und durch den Schutz und die Pflege von Pflanzen in unseren Gärten und Parks können wir unseren Beitrag leisten.
Die folgenden fünf neu erschienenen Bücher widmen sich dem Thema auf unterschiedliche Weise und schaffen zusammen einen guten Überblick:
Was sind Pflanzen
Pflanzen sind einzellige oder mehrzellige, photosynthetisch aktive Organismen, die aus festen Geweben bestehen und sich durch ihre Fähigkeit, ihre eigene Nahrung aus Kohlendioxid und Wasser herzustellen, von anderen Lebewesen unterscheiden. Die meisten Pflanzen sind grün, da sie Chlorophyll enthalten, das ihnen die Fähigkeit verleiht, Lichtenergie zu nutzen, um organische Verbindungen herzustellen. Pflanzen kommen in vielen verschiedenen Formen und Größen vor und können sich an unterschiedliche Lebensräume anpassen. Sie können als Bäume, Sträucher, Gräser, Moose, Flechten, Algen oder Pilze auftreten und sind auf der ganzen Welt verbreitet.
In seinem Buch beginnt Hansjörg Küster, Professor für Pflanzenökologie bei den ersten Mikroorganismen, die unseren Planeten bevölkerten, sich weiter entwickelten und über Millionen von Jahren 99,5% aller organischer Materie auf der Erde erschaffen haben. Aufbauend auf seinen Vorlesungen wird hier die grundlegende Funktion von Wurzeln, Blättern, Blüten, Pollen, Früchten und Samen erklärt. Wissenschaftlich fundiert, aber trotzdem für Laien verständlich.
Flora
Die ganze Welt der Pflanzen
von Hansjörg Küster
Verlag C.H.Beck
224 Seiten, Deutsch, Gebundene Ausgabe
€ 23,70
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Auf der Jagdt nach neuem
Exotische Pflanzen wurden in der Regel von Menschen in die Gärten gebracht, entweder aus Versehen als „Unkraut“ im Ballast von Schiffen oder bewusst als Zierpflanzen. Dafür waren die Pflanzenjäger verantwortlich, die sich ab der Renaissance der Erforschung und dem Sammeln von Pflanzen widmen. Sie reisen in entlegene Gebiete der Welt, um neue und seltene Pflanzenarten zu entdecken und zu katalogisieren. Pflanzenjäger haben im Laufe der Geschichte eine wichtige Rolle bei der Erforschung der Pflanzenwelt gespielt und viele wichtige Entdeckungen gemacht. Sie haben auch dazu beigetragen, dass viele exotische Pflanzen in die Gärten und Parks der westlichen Welt gebracht wurden.
Ein Beispiel für eine exotische Pflanze, die in unseren Gärten heimisch geworden ist, ist die Garten-Hortensie. Diese Pflanze stammt ursprünglich aus Japan und wurde im 18. Jahrhundert von einem schwedischen Botaniker nach Europa gebracht. Heute ist sie eine beliebte Zierpflanze in vielen Gärten und Parkanlagen. Ein weiteres Beispiel ist die Tulpe, die ursprünglich aus Zentralasien stammt und seit dem 16. Jahrhundert in Europa verbreitet ist. Tulpen wurde von den Osmanen nach Europa gebracht und fand schnell Anklang bei den europäischen Gärtnern und Adligen. Im 17. Jahrhundert wurde die Tulpe zu einem begehrten Luxusgut und führte sogar zu einer spekulativen Tulpenblase, die schließlich platzte und zu einer Wirtschaftskrise in Holland führte.
Insgesamt sind exotische Pflanzen heute ein wichtiger Bestandteil der heimischen Flora und tragen dazu bei, die Vielfalt und Schönheit unserer Gärten zu erhalten. Allerdings wurden die Pflanzenjäger schon immer auch kontrovers diskutiert, da ihre Sammelaktivitäten manchmal zu Schäden an den Ökosystemen und zur Bedrohung seltener Pflanzenarten beitragen können. Deshalb ist es wichtig, dass Pflanzenjäger ihre Tätigkeit unter Berücksichtigung der Umweltbelange durchführen.
Das Buch Pflanzenjäger widmet sich genau diesen Männern und Frauen, die besonderen Pflanzen entdeckt und verbreitet haben. Ihre Entdeckungen revolutionierten die Medizin, sorgten für neue Wirtschaftszweige und prägten Imperien. Ob als Forscher, Abenteurer, Mediziner oder Diebe, die Geschichten sind spannend und oft überraschend. Die mehr als 100 historischen Illustrationen aus den Archiven der Königlichen Botanischen Gärten in Kew (GB) bebildern die Geschichte von Nutzpflanzen wie Weizen, Safran oder Kaffee ebenso wie Zierpflanzen wie Dahlien, Blauregen oder Riesenseerosen.
Pflanzenjäger
Wie exotische Pflanzen in unsere Gärten kamen
von Ambra Edwards
Gerstenberg Verlag
304 Seiten, Deutsch, Gebundene Ausgabe
€ 41,20
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Essbare Gärten
Die Kulturgeschichte des Obstgartens ist eng mit der Geschichte der Landwirtschaft verbunden und reicht bis in die Jungsteinzeit zurück. Bereits im alten Mesopotamien und Ägypten sind Obstgärten angelegt worden, in denen verschiedene Obstbäume wuchsen. Auch in der Bibel finden sich zahlreiche Erwähnungen von Obstgärten, beispielsweise im Buch Genesis, in dem der Garten Eden beschrieben wird. Im Mittelalter entstanden Obstgärten vor allem in Klöstern, wo sie sowohl für der Versorgung der Bewohner als auch für medizinische Zwecke genutzt dienten. Im 16. und 17. Jahrhundert erlebte der Obstgarten eine Blütezeit, als die Obstzüchtung vorangetrieben und die Vielfalt der Obstbäume erweitert wurde.
Heute sind Obstgärten immer noch ein wichtiger Bestandteil der Landwirtschaft und werden vor allem in ländlichen Gebieten angelegt. Sie bieten eine Vielzahl von Früchten, die für die menschliche Ernährung und zur Herstellung von Produkten wie Saft, Wein und Marmelade verwendet werden. Sie sind auch ein beliebtes Ziel für Ausflüge und bieten eine willkommene Abwechslung zur Stadtlandschaft. Das BuchVon der Kunst, die Früchte zu zähmen zeigt neben detaillierten Beschreibungen und Recherchen Gemälde, Fotografien und Illustrationen und bietet auf diese Weise ein facettenreiches Porträt des Obstgartens über die Jahrhunderte hinweg.
Von der Kunst, die Früchte zu zähmen
Eine Kulturgeschichte des Obstgartens
von Bernd Brunner
Knesebeck Verlag
288 Seiten, Deutsch, Gebundene Ausgabe, Bändchen
€ 22,70
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Sie reden mit uns
Pflanzen kommunizieren auf verschiedene Weise, auch wenn diese Kommunikation anders als bei Tieren und Menschen ist. Pflanzen können zum Beispiel mithilfe von chemischen Signalen kommunizieren, die sie über ihre Wurzeln, Blätter oder Blüten absondern. Diese chemischen Signale werden von anderen Pflanzen aufgenommen und interpretiert und dienen zum Beispiel dazu, sich gegen Schädlinge zu schützen oder um Ressourcen wie Wasser und Nährstoffe zu teilen.
Pflanzen können auch mithilfe von Schallwellen kommunizieren. Beispielsweise können Bäume mithilfe von Schwingungen, die durch das Knacken ihrer Äste oder das Rauschen ihres Laubes verursacht werden, miteinander kommunizieren. Diese Schallwellen können auch von Tieren wahrgenommen werden und dienen zum Beispiel dazu, um Warnungen vor Raubtieren zu übermitteln.
Insgesamt zeigen die Kommunikationsfähigkeiten von Pflanzen, dass sie auf vielfältige Weise miteinander interagieren und ihre Umwelt wahrnehmen. Obwohl die Kommunikation von Pflanzen anders als bei Tieren und Menschen ist, ist sie keineswegs weniger komplex oder wichtig. Und wir können die Sprache auch lernen. Viele GärtnerInnen verstehen die Signale unbewusst oder haben durch Erfahrung gelernt, worauf zu achten ist. Aber den Grünen Daumen kann man sich auch antrainieren, und dieses Buch hilft dabei.
Sprachkurs Grüner Daumen
Garten-Praxis für alle, die ihre Pflanzen besser verstehen wollen
von Bärbel Oftring
Kosmos Verlag
112 Seiten, Deutsch, Taschenbuch
€ 16,50
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Zwischen Beton und Asphalt
In der Stadt haben sich viele verschiedene Pflanzen angesiedelt, die sich an die dort vorherrschenden Bedingungen angepasst haben. Dazu gehören zum Beispiel Gräser und Unkräuter, die in Rissen im Asphalt und auf Brachflächen wachsen. Diese Pflanzen nutzen die kleinen Nischen, die in den Städten vorhanden sind, um sich zu verbreiten und zu überleben. Heute schon sind Städte Artenreicher, als die durch Landwirtschaft geprägte Umgebung.
Einige exotische Pflanzen haben sich ebenfalls in der Stadt angesiedelt und sind heimisch geworden. Beispiele dafür ist der Efeu, der ursprünglich aus Südeuropa und Nordafrika stammt. Er hat haben sich an die Bedingungen in den Städten angepasst und ist heimisch geworden. Oder sie wurden bewusst ausgewählt und gepflanzt, um Parks und Alleen anzulegen. Diese Bäume verbessern nicht nur das Stadtklima, indem sie Schatten spenden und Luft reinigen. Sie tragen auch zu einer verbesserten Lebensqualität bei, indem sie Städte attraktiver und einladender gestalten.
Insgesamt spielt die Anwesenheit von Pflanzen in der Stadt eine wichtige Rolle und trägt dazu bei, dass Städte lebenswerter und umweltfreundlicher werden. Zudem bieten sie einen Lebensraum für Tiere und Insekten. Ob Baubrache, alte Bahntrasse oder verwilderter Garten, in 52 Kapitels führt das Buch Stadtwildpflanzen durch die urbane Vegetation. Nach Jahreszeiten gegliedert lässt sich so jede Woche die Natur vor der Haustüre neu erleben. Von der kleinen Knospenkunde im Januar bis zur zweiten Löwenzahnblüte im November.
Stadtwildpflanzen
52 Ausflüge in die urbane Pflanzenwelt
von Jonas Frei
at Verlag
352 Seiten, Deutsch, Gebundene Ausgabe
€ 37,-
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