Lumpenpack
Foto: Andreas Wörister

Das Lumpenpack: ein wahrer Genuss

Am 18.03.23 kamen Das Lumpenpack in den Posthof.

Im fast ausverkauften mittleren Saal des Posthofs startete zunächst der Rapper „Edwin“. Der sympathische Wiener startete mit chilligen Beats und aufbauenden Texten. Mit seiner Mischung aus R’n’B und Rap lieferte er ein großartige Perfomance ab. Auch ließ er uns an ein paar unveröffentlichten Songs teilhaben. Immer wieder bezog er das Publikum mit ein und animierte auch zum Mitsingen und Tanzen. Ein kurzes Gesangstraining hatte er auch noch im Petto. Mit aufgewärmten Stimmbändern erwarteten wir danach den Mainact des Abends: Das Lumpenpack.

Nach einer kurzen Umbauphase kamen diese auch auf und die Bühne – und was soll man sagen? Es war von der ersten Sekunde eine riesige Party! Eröffnet wurde mit „Liebe in Zeiten von Amazon Prime“. Das Publikum sang von Anfang an lautstark mit. Gleich nach der Eröffnung gab es den sarkastischen Disclaimer, dass für psychische Traumata der anwesenden Kinder keine Haftung übernommen werde. Derart vorgewarnt zog das Tempo des Konzerts gut an und die Jungs begeisterten mit ihrer humoristischen Aufarbeitung von Alltags- und Gesellschaftsproblem. Besonders mitgerissen wurden wir beim A capella-Einstieg des Publikums zu „Pädagogen“. Der nächste Song „Mark“ traf einige im Saal (zumindest mich auf alle Fälle) an einem eher wunden Punkt, dem Alter, und ich war im Saal sicher nicht der Einzige, der sich hin und wieder eine Badewanne voll Voltaren wünscht.

Pogos & Änderungsschneiderei

Immer wieder bildeten sich Pogos und die Band initiierte auch eine Wall of Death. Jeder Song wurde mit schauspielerischen Darstellungen abgerundet, quasi eine Übersetzung der Texte in Körpersprache. Auch Tanzeinlagen bei diversen Soli hielten das Publikum bei Laune. Diese fand spätesten bei „Kurze Hosen“ ihren Höhepunkt. Das Publikum wurde aufgerufen eine Hose zu opfern, um diese mit einer übergroßen Schere auf der Bühne zu kürzen. Ein Besucher zeigte sich bereit sein Beinkleid derart kürzen zu lassen und wurde dann zum Mittelpunkt des darauffolgenden Circlepits. Mit „Mein Hass“ verabschiedete man sich zum ersten Mal. Die Zugabe beginnt mit einem satirischen Hochgesang auf die Leber.  Das Konzert war ein wahrer Genuss, der schließlich mit „Was zum Fick“ zu einem Ende kam! Hoffentlich lässt sich das Lumpenpack nicht wieder acht Jahre Zeit um nach Linz zu kommen.

Foto: Andreas Wörister