Filmfestival Cottbus – Selected Shorts

Eine Geschichte über die mühsame Amtsarbeit, vor allem mit Kindern, sexuelle Bedrängnis mal von einer anderen Perspektive, eine Jagd durch den Wald und eine Autofahrt der besonderen Art. Die vier Kurzfilme der Filmfestival Cottbus Auswahl kurz vorgestellt.

Das Filmfestival Cottbus (Deutschland) ist ein internationales Festival des osteuropäischen Films. Das Festival fokussiert sich auf Spielfilmproduktionen aus den Nachfolgestaaten der ehemaligen sozialistischen Länder. Dazu zählen auch die Staaten der ehemaligen Sowjetunion und den Nachbarländern Finnland, Griechenland und der Türkei. Das Crossing Europe Film Festival zeigt eine Auswahl von vier Kurzfilmen, die in den letzten Jahren in Cottbus gezeigt wurden.

Stille Post

“Stille Post” ist ein rumänisch-österreichischer Kurzfilm, in dem die Regisseurin ihre Geschichte grob nacherzählt. In den 17 Minuten begleitet man ein rumänisches Mädchen und ihre Mutter bei einem Amtstermin in Österreich. Dabei ist nicht nur die Sprache eine Hürde sondern auch die Kleine, die versucht, die Geschehnisse mit den verschiedensten Mitteln zu manipulieren.

Dieser Film hat die Intention ein bisschen lustig, ein bisschen traurig und einfach irgendwie nett sein zu wollen. Das gelingt nicht zur Gänze.

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Im zweiten der vier Filme wird man von einem Jugendlichen auf einen Theaterworkshop mitgenommen. Bei einer Party sieht man, wie dieser mit einer der Älteren aus dem Kurs den Abend verbringt, sie gemeinsam trinken und feiern und schließlich auch intim werden. Was zuerst noch aussieht wie ein einfacher One-Night-Stand, stellt sich durch einen zweiten Durchlauf der Geschehnisse als ein sexueller Übergriff auf den Kursteilnehmer heraus.

Die Geschlechterrollen in dieser Thematik zu tauschen ist etwas, dass man nicht oft zu sehen bekommt. Die Umsetzung in dieser rumänisch-tschechischen Produktion ist mutig, gut umgesetzt und spannend erzählt.

Suoterapia

Zwei nackte Männer, welche sich gegenseitig im Wald hinterherjagen, um den inneren Urmenschen wiederzufinden. Diese 20-minütige finnische Komödie kam unerwartet und war ein purer Genuss. 

Vorbereitet auf einen einfachen Ausflug in die Natur ohne zu wissen was genau auf ihn zukommt, steigt er in das Auto ein und sie fahren los. Eine besondere Art der Therapie bringt ihn schließlich dazu, sich auf der Suche nach dem inneren Tier vollkommen nackt auszuziehen und schreiend durch den Wald zu laufen.

Eine absurde, schräge und ganz simple Komik begleitet durch den Film. Eine Produktion mit guter Kameraführung, schönen Kompostionen und unaufgezwungenen Späßen.

Ce Zivi?

Ist es Humor, Drama oder Thriller? Bis zum Ende ist das nicht ganz klar.

Dieser Film spielt sich zum Großteil im Inneren eines Autos ab. Ein junges Paar ist auf dem Weg zu den Großeltern und die beiden werden von einem älteren Herren ein Stück mitgenommen. Anspielungen auf ein Verbrechen und verdächtige Umstände wie eine “klemmende” Tür führen zu einem angespannten Gefühl der Passagiere.

Zu Beginn und bis kurz vorm Ende hat dieser Film eher wenig zu bieten, nicht wirklich ein Ziel und wirft viele Fragen auf. Mit dem Ende verwandelt er sich jedoch eindeutig in eine nette Komödie. Der Abspann macht das Ganze nur noch sympathischer und man verlässt den Saal mit einem guten Gefühl.

Fazit

In manche Filme sollte man vielleicht eher nicht unvorbereitet hineinspazieren, bei dieser Auswahl an Kurzfilmen war es aber die richtige Entscheidung, sich einfach überraschen zu lassen. Eine angenehme Mischung aus Drama, Humor und Absurdität und eine perfekte Auswahl um das Festivalprogramm etwas aufzulockern.

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