Pisse

Pisse – Schweiß und Bier

…und der Abend gehört dir. Sold Out. Mit einer Leichtigkeit füllte die Punk Band „Pisse“ aus Deutschland am 1. April 2023 die KAPU in Linz. Als Support: Szene Putzen.

Schon gegen 21:00 Uhr fanden sich die ersten Musikliebenden in der Kapuzinerstraße ein. Es regnete leicht und eine wartende Menge trank und rauchte sich vor der KAPU in Stimmung. Langsam aber sicher wurde es eng, wenn man sich jedoch durch die überfüllte Bar drängen konnte, wurde man beim Merchstand reichlich belohnt.

Bitte regelmäßiger Szene Putzen

Mit ordentlicher Verspätung starte Szene Putzen dann den Abend. Ein Typ mit mexikanischer Wrestler Maske betrat die Bühne und setzte sich zum Schlagzeug. An Synth und Gitarre fanden sich zwei weibliche Personen, jedoch unmaskiert. Alle drei lieferten Vocals, was eine herrliche Mischung an Stimmen erzeugte. Der erste Song hieß „Keinen Bock“ und los ging der Tanz der Ungehemmten. Unkontrollierte Bewegung aller Gliedmaßen zu Liedern mit Message wie „gegen Schule – für Bildung“ oder „Geld ist eine Droge und wir sind alle drauf“. Szene Putzen war Moshpits und Chaos, mit gesellschaftsanprangernden Inhalten, gestärkt von harten Klängen. 

Kuscheln

Wer nach sowas gern kuschelt war bei Pisse genau richtig. Schwitzende Rücken und unnatürliche Körperpositionen. Mit dem neuen Album „Lambda“ im Gepäck, klatschte es Moralpredigten. Durchdrehen war angesagt, bei Texten wie, „Aber Liebe, ist nicht die Antwort, auf die Probleme, die du hast“. Man probierte sogar einen unreleased Song zu spielen, das jedoch mit weniger Erfolg. Aber genug ältere, erprobte Songs fanden Platz auf der Set List. „Kündigung“ wurde wie eine Hymne im Saal gebrüllt und es wurde weiterhin ausgelassen getanzt. Die Laune war entspannt. Als es mal etwas dunkler wurde, half eine der Front-Frauen von Szene Putzen dem Gitarristen mit ihrer Handylampe. Zu guter Letzt gab es noch einige Zugaben, unteranderem Publikumswünsche wie „Vernissage“.

Fazit

Man hätte sich bei der Set-List mehr Klassiker erhofft, jedoch liefert das neue Album genug echt gute Nummern. Wer lieber alte Lieder hört, muss halt Platten kaufen, die aber recht günstig zu erwerben sind. Dem Wohnzimmer Konzert steht somit auch nichts im Weg. Etwas mehr Platz zum Tanzen wäre natürlich immer fein, aber ganz ehrlich, wer auf ein Pisse Konzert geht, hat kein Problem mit Platzangst und Körperkontakt. 

Kunst - und Kulturliebhaber, Nachtschwärmer, der Typ von @mupakmagazine