Swanmay
Foto: Swanmay

Swanmay: Neues aus dem Stonerzirkus

Neues aus Linz für alle Stoner Rock-Freunde: Swanmay veröffentlichen mit „Frantic Feel“ endlich den lang erwarteten Nachfolger zu ihrem Debutalbum „Stoner Circus“. Nicht nur für Genrefreunde einen Abstecher wert.

Sechs lange Jahre hat es gedauert, bis dass mit Swanmay eines der Linzer Stoner-Aushängeschilder den Nachfolger des Debutalbums veröffentlicht. Das hörte 2017 auf den Namen „Stoner Circus“ und war damals schon eine Platte, die in keinem gut sortierten heimischen Stoner-Plattenregal fehlen durfte. „Wie ein gewaltiges Donnerwetter, das über die Anlage wuchert“ – so haben wir das damals in unserer Rezension geschrieben. Bei „Frantic Feel“ könnte man dieses Attribut auch durchaus dem Nachfolger zuordnen.

Swanmay bieten nämlich dem geneigten Stoner-Fan alles, was das musikalische Herz braucht: Verzerrung, Gittarrenwände, Solos, dazu eingängiger Gesang. Sieben Tracks umfasst die neue Platte, die, wenn man Bandmember Patrick Alvaro glauben darf, auch eine Art Swanmay’sche Pandemie-Therapie dargestellt hat. Eine Therapie, die sich hören lassen kann, spätestens bei der zweiten Nummer und Single-Auskopplung „Cats and Snails“, auf das man sich live in der KAPU oder einem wunderschönen Linzer Geheimkeller mit Sicherheit freuen kann. Genauso wie die zweite Single-Auskopplung „Stone Cold“ sicher der stärkste Track der Platte ist,den wir jedem empfehlen würden, zuerst reinzuhören, wenn man von Swanmay vorher noch nichts gehört haben sollte.

Generell lässt sich sagen: „Frantic Feel“ ist eine rohe Platte. Im positivsten aller gemeinten Sinne. Es ist eine der Platten, wo man merkt, dass eine Band offensichtlich, wenn auch nicht ganz freiwillig, „mal Zeit gehabt hat“. Arrangements klingen ausgefeilt(er) und ausgetüftelt(er), und auch abseits der Single-Auskopplungen findet sich auf der Platte kein „Füllmaterial“. „Old Trails“ und der letzte Track „Dead End“ dröhnen genauso gut ins Ohr wie es „The Art of Death“ oder „Blooze“ tun. Streiten kann man in Stoner-Belangen natürlich immer, wie viel Fuzz, Gitarren und Bass es wirklich braucht. Wir finden: Swanmay haben hier die durchaus richtige Mischung gefunden. Die Stimme bleibt sowieso unverwechselbar und handwerklich kann man Swanmay nun wirklich nichts vorwerfen.

Fazit

Swanmay haben mit „Frantic Feel“ einen würdigen Nachfolger zu „Stoner Circus“ veröffentlicht. Das Genre wird zwar nicht neu erfunden, aber Bewährtes auf mehr als hohem Niveau geboten. Nicht nur weil sie aus Linz kommen und damit den „Local Hero“-Vorteil genießen: bitte reinhören! Und nicht sechs Jahre bis zur nächsten Platte warten, liebe Swanmay!


Swanmay Frantic Feel

Swanmay: Frantic Feel

VÖ: 20.04.2023
CD, Vinyl, Digital

Independent Audio Management

www.swanmay.com

Musik-Nerd mit Faible für Post-Ehalles. Vinyl-Sammler. Konzertfotograf mit Leidenschaft, gerne auch analog. Biertrinker. Eishockeyfan. "Systemerhaltende" Krankenschwester - wohl auch deshalb manchmal (zu) zynisch.