Fest der Feinde
Foto: Apollonia Theresa Bitzan

Fest der Feinde oder die Grenzen des Verständ­nisses

Das Fest der Feinde – eine Sabotage von YZMA ist im Theater Drachengasse in Wien zu sehen. In der Eigenproduktion wird der Frage nach dem Nutzen von Feindschaften nachgegangen und das in einer Sprache, die zwar Deutsch, aber kryptisch ist. Wer einen Anstoß zum Nachdenken sucht, sollte sich in der Drachengasse einfinden.

Zwei Schwestern, drei Schauspielerinnen, im ständigen Wettkampf gegeneinander. Orange gegen Lila, neongrüne Plateau Schlapfen gegen schwarze Pumps. Authentisch unaufrichtig und Hauptsache besser als die verhasste Schwester. Aber warum eigentlich? Für den sarkastischen Ernst des Stücks sorgten Videobotschaften und gewollt komische Livemusik.

Narzisstisches Lila – Verhasstes Orange

Besonders spannend wurde es, wenn zwei oder gleich drei, das gleiche Kleid trugen. Das bedeutete die Schwester trifft sich selbst, oder eine Version von sich selbst. Während sich Lila lobt, liebkost und Tee trinkt ist sie sich doch nicht immer einig. Orange bleibt aber nicht umspannend, sie hasst sich selbst fast so sehr wie die Schwester. Aber warum eigentlich? Ungeklärt, sicher ist, es wurde so lange geschlägert, bis man die Choreografie kannte. Vielleicht war hier der Gedanke, dass Feindschaft eine Projektion unserer eigenen Unsicherheiten, Wünsche und Ängste ist. Vielleicht auch nicht.

Geteilter Hass ist halber Hass

Trotz des vielen Streitens gab es doch Einiges zu lachen und besonders lustig fanden es die Millennials im Publikum. Es war in dem Fall auch nicht tragisch, wenn man nur die Hälfte der Pointen verstanden hat, aber gäbe es eine vorhandene Summary im Netz, hätte ich sie mir im Anschluss definitiv durchgelesen.


Das Fest der Feinde

02. – 31. Mai 2023
www.drachengasse.at