Ephemer im Hafen

Flüchtig, so kennen die meisten das Hafenviertel in Linz, wenn überhaupt. Ephemer ist auch die Kunst, die in den nächsten Tagen das Gebiet östlich der Industriezeile neu erlebbar macht. Ein Rundgang zwischen Industrie, Idyll und Irritation.

Rund um den Kleingartenverein Linz-Ost in der Prinz-Eugen-Straße haben sich die Künstler:innen ausbreiten können. Temporär, vergängliche, ephemer ist ihre Kunst hier. FMR ist eben auch der Titel des Kunstfestivals, der schon auf die Kurzlebigkeit anspielt. Alle zwei Jahre taucht LINZ FMR an einem neuen Ort in der Stadt auf. Ein Festival für Kunst in digitalen Kontexten und öffentlichen Räumen. Mit Ablaufdatum. Dafür haben sich die Kunst- und Kulturinitiativen qujOchÖ und servus.at, das Atelierhaus Salzamt der Stadt Linz, die Kunstuniversität Linz und die Sturm und Drang Galerie wieder zusammengetan.

Ephemere Kunst fühlt sich an wie eine Endlosschleife einer Millisekunde, altert so schnell wie ein INstagram-Reel und ist so glitschig wie die Larve einer Schnepfenfliege

Katalogtext

einlassen

Was zu sehen ist, dem wird keine Beschreibung gerecht. Das Erleben ist Teil des Werkes und manchmal auch das Werk selbst. Da werden Scooter gehackt, die Donau in ihr altes Flussbett zurückversetzt, nach Vermissten gesucht und eine Plakatwand täglich aktualisiert. Eine Rikscha lädt zur blinden Fahrt durch ein partizipatorisches Klangerlebnis und ein unscannbarer QR-Code flattert frustrierend im Wind. Mann muss sich schon auf die Werke und ihre Schöpfer:innen einlassen, um diese besser verstehen zu können. Aber gefeiert wird auch. Zum Beispiel morgen, nach der Eröffnung, in der Linzer Stadtalm. Eine Skihütte mitten in Linz, umgeben von Industrie.

eintauchen

Erleben lässt sich das Festival mit 20 Werken, Talks, Diskussionen und Performances bis 11. Juni. Dreimal täglich erleichtern Führungen mit Vermittler:innen, Kurator:innen und Künstler:innen das Eintauchen in die ephemere Welt. Ausgangspunkt ist das Vereinshaus des Kleingartenvereins Linz-Ost gleich hinter Cineplexx, Pumptrack und Velodrom. Den Timetable findet ihr unter linzfmr.at. Natürlich kann man sich auch selbst auf den Weg machen. Die Ausstellung an den verschiedenen Standorten ist täglich von 10 bis 22 Uhr geöffnet. Das Areal ist mit Öffis einfach erreichbar, danach geht man ein bisschen spazieren und erkundet ein Stadtviertel, das man sonst wohl eher nicht betreten hätte.

Eine Liste der teilnehmenden Künstler:innen findet ihr hier.

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