Naked Cameo: Solide, aber nicht speziell
Im Rahmen der Veröffentlichung ihres neuen Albums „Trespassing By“ touren Naked Cameo gerade durch ganz Österreich. Am Samstagabend dann auch im mittleren Saal des Posthof Linz. Eine solide und fehlerfreie Show, die aber wohl nicht den Preis für das Konzert des Jahres gewinnt. Support kam von Ruhmer.
So langsam neigt sich nicht nur das Kalender – sondern auch das Konzertjahr dem Ende zu. Umso schöner, wenn wir dann noch neues Material zu hören bekommen. Dachten nicht nur wir, sondern auch ca. 400 Personen, die sich an diesem Samstag zum Heimspiel von Naked Cameo im mittleren Saal eingefunden haben. Den Auftakt machte Ruhmer, in einem Vorort von Linz aufgewachsen, ein Heimspiel für ihn, ebenfalls mit einem neuen Album, nämlich „Cherryland“ im Gepäck. Nach etwas Aufwärmzeit, aber spätestens ab dem Song „Home“ konnte er das Publikum auf seine Seite ziehen. Ein sympathischer und schwungvoller Auftritt, der ideal zum Aufwärmen war.
Naked Cameo: Solide
Nach einer wie man finden kann etwas langen Umbaupause ging es dann weiter mit Naked Cameo. Ein Heimspiel für die Band, die alle aus Oberösterreich stammen, mittlerweile aber in Wien wohnen. Der Saal nun auch gut gefüllt, auch die Letzten haben den Weg von der Bar in den Saal geschafft. Rein Instrumental geht es mit dem Song „World to Taste“ los. Kurz, wie generell die meisten Lieder des neuen Werkes. Geschmackssache, ob einem das gefällt oder nicht, die Meinungen der Kritiker gehen da weit auseinander. Egal, denn sie funktionieren. Vor allem „No One Knows Me“ und später „Up is Down“ als letzter Song des regulären Sets gehen ins Ohr, bringen das Publikum zum Tanzen, klingen live richtig gut. Die Auswahl generell gut gewählt, Klassiker vom ersten Album wie „Phony“, „Luddite“ oder „Son House“ durften natürlich nicht fehlen.
Was gibt es noch zu sagen? Ehrlich gesagt, nicht allzu viel. Ein solider Gig, ohne die ganz großen Highlights, Stage Diving zum Schluss hin oder her. Ein Gig, der alle Erwartungen der Fans erfüllt hat, der ihnen Freude bereitet hat, der zum Tanzen und Mitsingen angeregt hat. Ein Gig, der das neue Album präsentiert, das Erstlingswerk aber nicht vergisst. Gerne wieder und wir gehen mal stark davon aus, dass wir Naked Cameo 2024 als Dauergast auf den heimischen Festivals sehen werden.
Fotos: Andreas Wörister, Christoph Leeb